Ein skurriles Sammelsurium an neuen bösartigen Wienerliedern, die vom Tod und ein wenig auch von dem leidvollen Davor berichten.
Mit der wienerischen Ausgabe der Marx Brothers hat sich nun zu den bereits erfolgreichen Proponenten des neuen Wienerliedguts – Denk und Nino – eine weitere achtbare Kombo dazugesellt. Mit viel dunkelgrauer Ironie, Absurdität, aber auch einem Schuss wienerischem Geraunze und kindlichem Wortwitz stemmt sich das Quartett gegen die Bösartigkeiten des Alltags, wobei dem feierlich besinnlichen Gesang jene einlullende Komponente zukommt, in der die österreichische Seele des Verdrängens begraben liegt. Zwischen vorgegaukelter Heurigenatmosphäre, ironisierendem Hüttenzauberschick, russischem Taiga-Lamento und feurigen Tango-Beats schunkeln sich die Gebrüder durch ihr – auf den ersten Blick – skurriles, aber durchaus kritisches Repertoire, das so ganz nebenbei mit „Unstern“ eine neue Wien Hymne liefert.