Es gibt Stimmen, die man unweigerlich mit den Alternative Charts der 80er Jahre in Verbindung bringt, und Roddy Frame ist eine davon.
Sie hat bis heute nichts an jenem Schmelz und jener Wärme verloren, die sie schon vor dreißig Jahren ausgezeichnet hat. Man kann schon fast sagen, sie ist für immer jugendlich geblieben. Nachdem sich Frames Band Aztec Camera im Laufer 90er Jahre schließlich endgültig aufgelöst hatte, produziert ihr Mastermind so alle paar Jahre wieder mal etwas Neues, tourt mit seiner neuen Kombo und teilweise altem Aztec Camera Material durch die Lande und tritt gelegentlich mit alten Freunden aus Postcard Records Tagen wie Edwyn Collins auf, der ihm auf seinem AED Label eine neue Heimat gegeben hat. Auf seinem aktuellen vierten Soloalbum – dem ersten seit acht Jahren – dominiert wieder bestes Singer-Songwritertum. Mit seinen verspielten Gitarrenarrangements zaubert Frame einen melancholisch weichgezeichneten Pathospop aus dem Hut, der zeitlos klingt und clevere Melodien hervorbringt, die einem tagelang nicht mehr aus dem Sinn zu gehen scheinen.