Der Grafik-, Webdesigner und Blogger @onatcer erfreut Österreichs Social Media-Welt gerade mit seinem Plakate-Generator für die beiden Bundespräsidentschaftskandidaten. Wir haben mit ihm über sein Projekt gesprochen und einige gute Beispiele ausgewählt.
Bald haben wir die Bundespräsidentschaftswahl überstanden (hoffentlich). Bis dahin werden wir noch mit Interviews und Diskussionen konfrontiert. Und bald werden auch wieder Wahlplakate unseren Alltag begleiten. Doch diese Plakate findet man derzeit nicht nur auf den Straßen, nein, selbst in Österreich ist der Wahlkampf schon im Internet angekommen und somit werden auch im virtuellen Raum u.a. Plakate präsentiert. Dass die Community dabei nicht nur über deren Aussehen entscheidet, sondern auch gerne sich kreativ betätigt und eigene Plakate kreiert, das beweisen gerade die Plakate-Generator von @onatcer. Und was da bisher so geschaffen wurde, ist schon ziemlich gut. Wir haben mit dem Grafik- und Webdesigner über sein Projekt gesprochen.
Wie bist du auf die lustige Idee gekommen? Gab es da ein internationales Vorbild?
Gerade auf Twitter findet man in der Wahlkampfzeit immer wieder gephotoshoppte Wahlplakate, davon hab ich auch in der Vergangenheit schon einige angefertigt. Und nachdem der @davsow dann vorgestern VdB-Plakate mit weggephotoshoppten Texten online gestellt hat, hab ich mir gedacht: “Jetzt ist’s aber wirklich Zeit dafür". Im Hinterkopf hatte ich die Idee schon länger.
Auf deinem Twitterprofil erfährt man das du ein 21-jähriger Webdesigner bist. Hast du das Projekt alleine durchgeführt oder gab es Unterstützung?
Die Seite selbst hab ich alleine umgesetzt, hab aber natürlich teilweise auf Bestehendes zurückgegriffen. Eben die vorher angeführten Vorlagen vom @davsow oder auch die “Explosions-Plakat”-Idee vom @Der_Gregor.
Gibt es ähnliche Arbeiten von dir, die aus dem Bereich Politik und Satire sind?
Im Satire-Bereich noch nicht (auch wenn da was geplant ist), vor knapp einem Jahr hab ich aber die Seite http://refugees.at/ umgesetzt, die damals die Koordination und Kommunikation zwischen den Verantwortlichen auf den Bahnhöfen und der hilfsbereiten Zivilbevölkerung vereinfachte.
Wolltest du mit deinem Projekt auch v.a. junge Menschen animieren, sich mehr mit der Wahl zu beschäftigen?
Es war hauptsächlich ein Spaß-Projekt, aber natürlich ist der Hintergedanke, dass sich Leute mehr mit der Wahl auseinandersetzen (und evtl. der Wahlkampf auch einen lockereren Touch bekommt). Dabei vertraue ich vor allem auf die Kreativität der Linken Szene.
Und zum Schluss: Hattest du mit dem Erfolg gerechnet?
Ich hatte schon damit gerechnet, dass es von der Twitter-Szene sehr gut angenommen wird, dass es aber mittlerweile doch recht weit darüber hinausgeht, damit hatte ich nicht gerechnet.
@onatcer findet man im Internet mitunter noch auf seiner Website und auf Twitter. Welche Unterstützer Hofer und Van der Bellen so haben, das könnt ihr hier nachlesen. Wie Politiker ein Date mit uns in fünf Worten ruinieren könnten, darüber haben wir uns ebenso Gedanken gemacht.