Ende Juli erscheint mit der Dokumentation Sie nannten ihn Spencer der erste Film, der die Biografie von Carlo Pedersoli und seinem Alter Ego Bud Spencer dokumentiert. Wir haben vier Facts rund um die Kultfigur gesammelt …
Den meisten ist Carlo Pedersoli wohl als Bud Spencer bekannt, dem kauzigen, gutmütigen Haudrauf, der es schafft, im unschlagbaren Duo mit Terence Hill, Generationen vor dem Fernseher zu versammeln und für eine geballte Ladung Action und Unterhaltung sorgt. In Wahrheit ist der bärige Italiener aber mehr als nur seine Kunstfigur. Nach achtjähriger Vorarbeit erscheint Ende Juli der weltweit erste Film, der die facettenreiche Biografie von Carlo Pedersoli und seinem Alter Ego Bud Spencer dokumentiert. Verantwortlich dafür ist der österreichische Filmemacher Karl-Martin Pold. Vier Facts rund um das Kultphänomen und die neu erscheinende Dokumentation:
Zwei sind nicht zu bremsen
Das Leben von Carlo Pedersoli gestaltete sich als erstaunlich vielseitig. Neben seinem Dasein als Italo-Western-Held war er auch als Stuntman, Politiker, Jurist, Schwimmer, Wasserballspieler, Sänger, Komponist, Drehbuchautor, Fabrikant und Modedesigner aktiv. Ähnlich viele Jobs hatte Regisseur Karl-Martin Pold, der etwa als Brotverkäufer in den USA, als Genmais-Forscher in Deutschland, als Plantagenarbeiter in Dänemark, als Deutschlehrer in Russland, als Busfahrer der österreichischen Nationalbank, als Fußballtrainer in einer Schule und als Eventfotograf tätig war.
Sie wollten sie Spencer nennen
Das idyllische Schwäbisch-Gmünd nahe Stuttgart wurde 2011 mit einem Straßentunnelbau ungewollt zur Zielscheibe internationaler Medien. Der Gemeinderat beschloss, die BürgerInnen der Stadt über den Namen des neuen Tunnels abstimmen zu lassen. Unter 100 Namenvorschlägen, die online eingereicht wurden, setzte sich der Name „Bud Spencer“ durch. Den Vertretern der Stadt gefiel die Vorstellung eines Bud-Spencer-Tunnels dann doch nicht und man entschied sich mit Bezug auf das Wappen für „Gmündner Einhorn-Tunnel“. Der Unmut der Wählergemeinschaft war groß – dementsprechend entschied man sich für einen Kompromiss: Die Stadt benannte kurzerhand das Freibad nach dem schwimmbegeisterten Italiener, hier könnt ihr die ganze Geschichte nachlesen.
Freibeuter der Meere
Dass Carlo Pedersoli begeisterter Schwimmer war, ist Fans wohl bekannt. Er schwamm als erster Italiener 100 Meter Freistil in unter einer Minute, gewann zehn Jahre in Folge die italienischen Schwimmmeisterschaften und durfte zwei Mal an Olympischen Spielen teilnehmen. Gewonnen hat er nicht. Grund dafür, so vermutet Schauspielkollege Mario Girotti in einem Interview für die Doku, sei seine Faulheit gewesen. Er beschreibt wie er davon ausging, dass der Schwimmprofi locker 20 bis 30 Längen schwimmen würde. Das hielt der Profisportler aber nicht für nötig. Nach zwei Bahnen beendet er sein Training. Hill meint, wenn Pedersoli einfach ein bisschen mehr trainiert hätte, wäre er mit Leichtigkeit Olympiasieger geworden. Ebenfalls begeisterter Schwimmer war übrigens Rainer Brandt, jener Mann, der die Spencer-Hill-Dialoge ins Deutsche übersetzt hat.
Ein Held unserer Tage
Der Österreicher Karl-Martin Pold ist schon seit über 30 Jahren Pedersoli-Fan und beschäftigte sich bereits in seiner Diplomarbeit mit dem Kult um Bud Spencer. Dabei fehlte ihm Material mit Tiefgang. Der Filmemacher beschäftigte sich bereits in seiner Diplomarbeit mit dem Kult um Pedersoli und Spencer. Dabei fehlte ihm Material mit Tiefgang. Kurzerhand beschloss er den Job zu übernehmen. Acht Jahre lang arbeiten er, sein Team und weitere Fans an einer Dokumentation die dem Umfang der Kultfigur gerecht wird. Der DIY-Film wurde dabei von Anfang an interaktiv konzipiert: Jeder der will, darf mitmachen. Dabei waren 83 Fans mit verschiedenste Skills involviert, beispielsweise Übersetzer und KFZ Techniker. 53 weitere Fans unterstützten das Projekt in Form von Spenden.
Bei diesem Beitrag handelt es sich um eine bezahlte Kooperation mit dem Österreichischen Filminstitut, das österreichisches Filmschaffen finanziert und fördert. Weitere Beiträge zur Österreichischen Filmkultur findet ihr hier.