»A Fold Apart«: Rätselhafte Fernbeziehung

Lightning Rod Games erzählt mit »A Fold Apart“ spieldynamisch einfallsreich von einem Paar, dass sich trotz physischer Distanz nicht auseinanderleben will.

Das Drehen und Wenden von Herausforderungen ist das Bindeglied zwischen dem Spielsystem und der Geschichte von »A Fold Apart«. Erzählt wird in erster Linie mittels der Chatkontakte eines Paares, das durch eine vorübergehende Fernbeziehung in eine Reihe von Krisen gestürzt wird. Textnachrichten lassen sich leicht falsch verstehen. Und in der Einsamkeit mangelt es nicht an Zeit, um sich über einzelne Formulierungen endlos den Kopf zu zerbrechen.

Diese Episoden des Kopf-Zerbrechens sind dann gleichzeitig die Level eines Rätselspiels, in dem die zweidimensionale Spielwelt gefaltet und gedreht werden muss, um Wege zu schaffen, wo erst einmal keine zu sein scheinen. Jeder Abschnitt ist wie ein Blatt Papier, dessen Vorder- und Rückseite durch gezieltes Drehen, Falten und Wenden neue Möglichkeiten freigeben.

Die Form der Rätsel ist hier ebenso ungewöhnlich wie das Thema der Erzählung. Dem kindlichen Look zum Trotz werden hier höchst reale Beziehungsprobleme gewälzt, die spieldynamisch wiederum zu ernstzunehmenden Kopfnüssen mutieren. So führen die Damen und Herren von Lightning Rod Games wieder einmal vor Augen, dass Innovation in digitalen Spielen im Indie-Regal gesucht werden sollte.

An vielen Ecken und Enden hätte »A Fold Apart« noch mehr Feinschliff vertragen. Die Steuerung ist manchmal bockig, die Dialoge haben – vor allem in der deutschen Übersetzung – ihre schwachen Momente. Die Animationen und Hintergründe wirken da und dort ein bisschen plump und die Musik hätte eine Brise von dem Einfallsreichtum vertragen, der das Spiel insgesamt prägt. Diese Macken wiegen die Qualitäten aber keineswegs auf.

Wer also Lust auf kreative Rätsel und nachvollziehbare Emotionen hat, sollte sich »A Fold Apart« bei Gelegenheit ansehen. Und die sympathische Option, das Aussehen der beiden Figuren über stereotype Geschlechternormen hinweg anzupassen, macht das ohnehin schon überzeugende Spiel dann noch ein bisschen zugänglicher.

»A Fold Apart« ist bereits für PC, Konsolen und Apple Arcade erschienen.

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