Angst essen Seele auf?

Das Einzige, was wir zu fürchten haben, ist die Furcht selbst. Diese klugen Worte von Franklin D. Rossevelt sind kompletter Irrsinn, haben wir festgestellt. Bester Beweis: unser Alphabet der Angst.

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Ja – Angst ist sehr real. Sie hat einen festen Boden unter den Füßen. Privat, gesellschaftlich, in der Popkultur, Fest steht: Wir alle haben Angst. Um uns abzusichern verweigern wir uns der Angst, nehmen Medikamente, machen Therapien, Yoga, Selbstfindungskurse oder vielleicht sogar Kunst. Wir werden vom Leiden und von den Ängsten anderer angezogen wie Motten vom Licht – vielleicht, weil die fremden Ängste den unseren ähneln, oder aber weil sie die eigene zu verkleinern scheint. Romane, Songs, Theaterstücke, Installationen, Videospiele – sie alle spielen mit unseren Ängsten, mit Perspektiven und dem Auge des Betrachters. Ängste sind ständig da, in uns und um uns – und trotzdem ist darüber reden immer auch ein Tabubruch.

Die Inspiration für unser Alphabet der Angst wurde von 45 Studenten aus Berlin und Halle zusammen getragen, die sich gemeinsam mit ihrem Professor in einem alten Gutshaus inmitten dunkler Wälder einsperrten, um ihren real existierenden oder frei erfundenen Ängsten nachzugehen. Lexikalisch definiert, mit ausdrucksstarken Illustrationen versehen und im Kontext einer textlich-visuellen Auseinandersetzung publiziert, ist das eben erschienene "Taschenlexikon der Angst" bizarr, lustig, besorgniserregend und real in seiner Irrealität.

Fast so sehr wie unser eigenes – Horror-Soundeffekte an – Alphabet der Angst.

Die Inspirationsquelle für unsere Gallery, das "Taschenlexikon der Angst", ist bereits im Verlag Hermann Schmidt erschienen.

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