»Ja, ja« zum Leben – Ankathie Koi überzeugt mit ihrem neuen Album »Pikant«

Unbeschwertheit wird auf Ankathie Kois neuem Album »Pikant« großgeschrieben. An Schwere ist sie nämlich ebenso wenig interessiert wie an Beschwerde. An Tanzen dafür umso mehr.

© Ina Aydogan

Es bestehen keinerlei Zweifel daran, dass Ankathie Kois musikalisches Schaffen von einer großen Unbeschwertheit geprägt ist. Für ihr neues Album »Pikant« gilt das gleich in zweifacher Hinsicht. Erstens: Sie beschwert sich nicht, auch dann nicht, wenn ihr der Tinder-Teufel dicht auf den Fersen ist. Zweitens spricht sie auch die ganz großen Wörter – wie etwa Liebe – so gelassen aus, dass man gar nicht umhinkommt, sich der von ihrer Musik verströmten Leichtigkeit hinzugeben. Unbeschwertheit sollte jedoch keinesfalls mit Oberflächlichkeit gleichgesetzt werden: Den Songs auf »Pikant« mangelt es nämlich nicht an Tiefgründigkeit. Ganz und gar nicht, denn Ankathie Koi taucht tief hinab in die menschliche Seele, tut das aber niemals, ohne dabei lustig blubbernde Luftblasen an die Oberfläche zu schicken. »Sprudelnd« könnte vielleicht eines jener Adjektive sein, die ihre neuen Songs, die sie nach vielen Jahren der Anglophilie auf Deutsch verfasst hat, gut auf einen Nenner bringen. Oder auch: »lebensbejahend«. Dies jedenfalls legt der Song »Nein, nein«, ein »trotziger Abgesang auf die Unentschlossenheit«, nahe.

Vielleicht viel leichter

Zur bereits angesprochenen Unbeschwertheit passen auch Songzeilen wie: »Jede Schwere mach ich leicht für dich / In jede dunkle Spalte werf ich Licht« (»Tiefer«). Auf den großen Erleuchtungsmoment ist Ankathie Koi jedoch nicht aus, vielmehr ist sie an tanzenden, bunten Discolichtern interessiert. Geht es um die Musik der in Oberbayern geborenen Wahlwienerin, ist Tanzen ohnehin ein wichtiges Stichwort, denn vielleicht wird damit ja alles viel leichter, wie es im Song »Tanz dich rein« heißt. Dem Pop der 80er hat sich Ankathie Koi nicht nur verschrieben, sie schreibt ihn in knallbunten Großbuchstaben in die graue Stadtlandschaft. Ob sie damit richtig liegt, sehen wir, wenn beim Hören von »Pikant« die flirrenden Disco­lichter im Kopf angehen. Und, so viel sei verraten: Das passiert sofort. Ja, ja.

Ankathie Koi »Pikant«

»Pikant« von Ankathie Koi erscheint am 26. April bei Faszinator Music. Live-Termine: 27. April, Wien, Konzerthaus — 16. Mai, St. Pölten, Festspielhaus — 29. Mai, Salzburg, ARGE Kultur — 30. Mai, Hard, Kammgarn — 31. Mai, Ebensee, Kino

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