Nintendo gelingt mit „Arms“ wieder mal ein spaßiges Multiplayer-Spiel, dass einen leichten Einstieg ebenso bietet, wie die Möglichkeit immer besser zu werden.
Box-Spiele – und vor allem jene mit Bewegungssteuerung – luden in der Vergangeheit bis auf Ausnahmen mehrheitlich zu Button-Smashing und nur vermeintlich koordinierten Angriffen ein. Wer schnell schlug, oder einfach mehr Glück hatte, gewann. „Arms“ erfindet nun wenig neu – macht aber sehr viel richtig – und das vor allem bei der gleichermaßen intutiven, wie genauen Steuerung: Die ersten Schläge gegen einen Computergegner oder den Sitznachbar auf der Couch gehen schnell – und ebenso schnell wird klar, dass hier in den Bewegungen und im Spiel aus Aktion und Reaktion mehr drin ist. Oft zahlt es sich aus, die richtige Bewegung dem schnellen Angriff vorzuziehen oder geschickt auf den Schlag des Gegners zu reagieren, statt die eigenen Fäuste ins Leere laufen zu lassen.
In Style-Fragen zelebriert „Arms“ den bunten und über alles freundlichen und runden Stil den spätestens „Splatoon“ nun erstmal zemetiert hat. Alles ist farbenfroh und nicht nur freundlich, sondern geradezu knallig. Zur Auswahl stehen sieben Kämpferinnen und Kämpfer mit Inspektor-Gagdet-Armen und verschiedenen Waffen an deren ausfahrbaren Enden. Auch die Arenen sind mindestens farbenfroh. Nebenden Boxkämpfen, die in verschiedenen Spielmodi auch 2-gegen-2 und gegen den Computer ausgeführt werden können, gibt es noch ein paar Minispiele wie das spaßige Volleyball, ein Basketball bei dem der Gegner in den Korb geworfen werden muss oder ein Spiel in dem es gilt Zielscheiben zu zerschlagen. Es ist durchaus zu erwarten und zu erhoffen, dass Nintendo bei den Figuren und Spielmodi in Zukunft per Download noch etwas mehr anbietet.
„Arms“ ist inkludierend und kann von Jedem quasi sofort gespielt werden. Wer die Figuren und ihre Waffen genauer kennen lernt und sich mit Timing, Bewegegung und Eigenheiten auseinandersetzt bekommt schnell etwas mehr Tiefe und kann den Duellen eine sanft strategische Note verleihen. Allerdings führen die langen Arme und die Entfernungen der Gegner zueinander auch dazu, dass wirklich schnelle und direkt Angriffe eher schwer sind – und manches fühl sich deswegen sanft indirekt an. Ohne Zweifel ist ist Nintendo mit „Arms“ aber wieder einer jener Titel gelungen, der vollkommen zu Recht alle begeistert und die Tradition der familienfreundlichen Bewegungsspiele, die damals die Wii zu ihrem Erfolg geführt haben, fortführt.
„Arms“ ist bereits für Nintendo Switch erschienen.