Kurz vor Beginn des Donaufestival 2013 ist die geilste Zeit. So viel, auf das ich schon brenne. Eine kleine Vor(freuden)schau in zwei Teilen.
Immer noch Zweimal Drei
Die harten Fakten, sind die gleichen, daher zitiere ich mal mein voriges Posting: "Am 25. April beginnt das Donaufestival 2013. An zwei Wochenenden – 25. bis 27. April und 2. bis 4. Mai – steht Krems dann ganz im Zeichen der grenzüberschreitenden Horizonterweiterung. […] spezifisch ist das Programm dieses Jahr einfach so überbordend, dass sich jeder ganz alleine seine eigenen Highlights picken muss. […] Dieses Posting […] soll […] hilfestellend dienen, in dem ich meine persönliche Auswahl präsentiere." Ist so weit klar, nicht wahr? Also auf zur Vorschau meiner Picks für das zweite Donaufestivalwochenende.
Wochenende 2, Tag 1 = 02.05.
Das erste Wochenende begann mit einem Giganten, das zweite Wochenende hat gleich drei davon. Zuerst kommt J.G. Thirlwell uns aus Down Under besuchen. In seinen jetzt schon 33 Jahren Aktivität hat Thirlwell, vielleicht am besten bekannt als Foetus, so ziemlich jedes Genre berührt und ver-thirlwell-t. Das ist kein Wort. Sollte es aber sein, denn Thirlwells Einfluss ist gewichtig. Lebende Legende und solche Stichwörter müssen an dieser Stelle fallen. Mehr will ich gar nicht sagen. Das Namedropping geht weiter. Als nächster kommt Martin Rev. Zusammen mit Alan Vega hat er 1977 mit dem ersten Suicide Album die Blaupause für alle folgenden No Wave, Electropunk und minimalistischen Synthpop Acts geschaffen. Ganz still und heimlich macht er immer noch Musik. Ziemlich sehr gute Musik sogar. Das Schlusslicht des Abends ist aber nicht minder hell. Da erwarten mich die heimlichen Ambient und Industrial Fantasieanthropologen von :zoviet*france:. Auch schon 30+ Jahre auf dem Buckel. Und auch schon Spuren hinterlassen, die man nur übersieht, wenn man sich dazu zwingt. Dreimal Episch, das gefällt.
Wochenende 2, Tag 2 = 03.05.
Der zweite Tag erlaubt mir eine klitzekleine Verschnaufpause. Während How To Dress Well und Co La durchaus meine Aufmerksamkeit erregen, ist es erst Thunderdrone, der den Abend so richtig eröffnet. Flugs darauf spielen Suuns den Punk Funk der späten 70er ins wohlverdiente kalte Grab. Was dann kommt beschert mir schon beim schreiben freudige Gänsehaut. Der ultimative Soundtrack zum ultimativen Giallo-Science-Fiction-Horror-Film von Gatekeeper. Der Film, der diesen Sounds gewachsen ist, muss erst noch gemacht werden. Aber dann wird es ein Epos, so viel steht fest. Nach Gatekeeper bestehen zu können ist schwierig, aber !!! haben wenigstens gute Chancen es zu schaffen. Perkussiv-punkige Jams zum Tanzen, bewährt in vielen Situationen. Und nach diesen diversen schweisstreibenden Performances geht auch dieser Abend zu Ende.
Wochenende 2, Tag 3 = 04.05.
Ich werde sehr traurig sein, wenn der tatsächlich letzte Tag des Donaufestivals beginnt. Wenigstens muss ich nicht traurig sein über das Programm. Das fängt für mich gleich mal mit dem facettenreichen Geschichtenerzähler Ghostpoet an. Melancholischer Hip Hop für Fortgeschrittene. In ähnlicher Soundfarbe geht es weiter via Wermonster, der samplelastige Beats und Breaks bastelt über die ein Ghostpoet vielleicht auch gerne mal eine Geschichte spannen würde. Das reicht mir aber an Traurigkeit auf höchstem Niveau. Jetzt muss eine Entladung folgen. Seit "Full Moon (Death Classic)" warte ich schon darauf sie mal live erleben zu können. Beim Donaufestival wird es so weit sein: Death Grips kommen nach Wien. Manische Sprechgesang Attacken, vernichtende Basswellen, paranoides Getrommle, hormonolle Todesangst und gewalttätige Lebenslust. Ich weiss ganz genau, warum ich in Death Grips verliebt bin. Diese Liebe muss abgetanzt werden. Zusammen mit dem Zeremoniemeister des Dabke Omar Souleyman geht das. Beruhigt und zufriedengestellt werden ich schlafen gehen.
In Erwartung
Das sind meine Pläne für’s Donaufestival 2013. Vorfreude ist gar kein Ausdruck, von mir aus kann es gar nicht bald genug losgehen. Wir sehen uns in Krems.
Den Anfang dieser Vorschau findest du hier, via click!
Ausser sich vor Aufregung,
Nuri "werwolf" Nurbachsch