Am Donnerstag rief das Pioneers Team zur "Kleinkonferenz" Pioneers Unplugged ins Chaya Fuera. Warum Pioneers Unplugged eine gute Idee ist und man das Pioneers Festival nicht verpassen sollte.
Das Pioneers Festival ist voriges Jahr mit Donnerkrachen und Blitzgewitter ins Bewusstsein der Entrepeneure Österreichs gerückt. Im großen Stil, in der Hofburg, wurde da präsentiert, diskutiert und geworkshopt. Alles eher wirtschaftlich und dem Tech-Sektor zugeneigt, aber dennoch umfassend genug um auch idealistischen Querpfosten wie mir Interessantes zu bieten. Vor nicht all zu langer Zeit führten die Organisatoren eine intimere Nebenveranstaltungsreihe ein: Pioneers Unplugged bringt in kleinem Rahmen aufstrebende Unternehmer und Vordenker mit Köpfen aus diversen Bereichen zusammen. Bei mehr als 100 Besuchern pro Event ist "klein" relativ zu verstehen. Die Pioneers Unplugged Events bieten wenige kurze Talks und dann direktes persönliches vernetzen und austauschen. Vom Konzept her tadellos, inhaltlich immer eine Frage des Geschmacks und Schwerpunkts. Grob gesprochen: Eine gute Sache, die hoffentlich mehr Aktivität und Leben in die bereits aufwachende Szene bringen wird.
Line-Up Nummer 3
Für die dritte Pioneers Unplugged Veranstaltung waren diesmal Thomas Krickl (ehemaliger Obmann des Metalab Vereins und Erfinder), Stefan Ebner (Gründer von Braintribe) und Markus Dorninger (Mitbegründer von OMAi und Tagtool Entwickler) geladen. Die Pioneers bemühen sich anscheinend die Bandbreite der möglichen Innovationen abzudecken. Das ist kein leichtes unterfangen und es gibt immer etwas, auf das man nicht eingehen kann. Aber immerhin versucht man es. Der leichte entrückte, professorhafte Thomas Krickl zum Beispiel war an diesem Abend stellvertretend für alle, die sich gerne Gedanken über Vieles machen wollen. Er erzählte von seinem Entwicklungsprozess, warum er sich selbst als Erfinder betrachtet und demonstrierte, daß die Zeit zu kurz für seine Präsentation war. Stefan Ebner hingegen rauschte durch seine Zeit, die weder von Big Data noch Data Management handelte. Was zu erwarten gewesen wäre. Aber stattdessen war es eine Erzählung über seine Person. Sehr allgemein gehalten zwar, aber mit dem eindeutigen Ziel zu vermitteln wieviel an persönlicher Entschlossenheit und Vision hängt. Etwas esoterisch, aber nicht uninteressant. Vielleicht hätte Ebner die Abschlussfloskel "you know" auf nur jeden fünften oder sechsten Satz, anstatt jedem zweiten, reduzieren sollen. Und, ganz ehrlich, etwas gutmenschig war der Talk auch. Aber das sind dann auch schon meine einzigen Kritikpunkte, was wiederum die Kurzweiligkeit bezeugt.
Tease me, baby…
Dem dritten Sprecher konnte ich dann leider nicht mehr zuhören, da mich ein wichtiger Termin wegrief. Auch den spannendsten Teil der Veranstaltung, dem Austausch zwischen den Teilnehmern und Sprechern, verpasste ich. Wenn das aber nur halb so angeregt verlief, wie in den Minuten vor dem ersten Speaker, dann war auch das ein Erfolg. Und ich sag’s wie’s ist: Pioneers Unplugged macht Gusto auf’s Pioneers Festival.
Während sich Pioneers Unplugged zu einer offenen und freien Platform für Erfahrungs- und Ideenaustausch entwickelt (was ich sehr hoffe), sollte man sich also mal das Mutterevent anschauen. Das Pioneers Festival findet heuer vom 30. bis 31. Oktober in der Hofburg statt. Als Speaker sind unter anderem Eben Upton (Raspberry Pi), Adam Cheyer (Siri), Christopher Ahlberg (Recorded Future), David Noel (Soundcloud), Vishal Sharma (Google Now) und Dave McClure (500startups) geladen.
Und nur wenige Tage danach gibt es das TEDxVienna 2013 unter dem Stichwort "Unlimited" it Speakern wie Carl Djerassi, AUbrey de Grey, Daniel Dewey, Michael Stevens und vielen anderen. Aber dazu in einem kommenden posting ausführlicher.
Neugierigst,
Nuri "werwolf" Nurbachsch