Viel zu oft trifft man in diesem Land auf Menschen, die das totale Mittelmaß als Lebensziel anstreben. Bloß nicht zu viel anstrengen, geht ja gemütlich auch. Bloß nicht konsequent an sich arbeiten, man kann ja später immer noch sagen, es war nicht ernst gemeint. Die Wiener Band Heinz ist ein Paradebeispiel für diese vermutlich typisch […]
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Once upon a Time in the West
Der Hype um das Debütalbum von Hard-Fi vor zwei Jahren war gerechtfertigt. „Stars of CCTV“ war von einer erstaunlichen Frische, der eigenwillige Mix aus britischem Rock, 60er-Soul, Reggae und The-Clash-Referenzen ging voll und ganz auf. Auch kommerziell, denn die Engländer sind zumindest in ihrem Heimatland inzwischen in die erste Rockliga aufgestiegen. Leider merkt man dem […]
Oblivion with Bells
Der Formel für Underworld – Studioalben ist vor ein paar Jahren die Variable für Innovation abhanden gekommen. So ist „Oblivion with Bells“, wie bereits „A Hundred Days Off“, ein Album nach dem bewährten Underworld – Strickmuster: Die erste Single als Album – Opener, fünf monotone Techno-Nummern über der Acht – Minuten – Grenze, zwei dadaistische […]
Ok Universe
Schon letztes Jahr war die Linzer Musikerin Cherry Sunkist in aller Munde, als ihr Song „Nameless Dogs“ als Beitrag auf der „Girl Monster“-Anthologie der Chicks on Speed Listung fand. Schmutziger Cut-up-Elektro-Punk, der in seiner tanzbaren Räudigkeit zumindest hierzulande einzigartig rotzig daherkam. Ihr nun erscheinendes Debütalbum „OK Universe“ gibt sich da allerdings vielschichtiger. Neben die punkigen […]
Lady’s Bridge
Richard Hawley wandert auf seiner fünften Platte weiter auf den Pfaden von Roy Orbison und Elvis Presley. Doch dieses Mal kippt Pathos nicht ins Nervige, Rockabilly nicht ins Mühsame, Country nicht ins Altmodische. Hawley scheint sich seiner Stärken bewusster denn je zu sein. Dabei von musikalischer Weiterentwicklung zu sprechen wäre aber übertrieben, eher ist es […]
Made of Bricks
Kate Nash macht mit „Made of Bricks“ Lilly Allen den Thron für das gelungenste Pop-Album der letzten Jahre streitig. Rückendeckung verschafft ihr dabei Produzent Paul Epworth (Bloc Party, Maximo Park etc.), der ihre frechen und teilweise sehr persönlichen Songs über Alltagskatastrophen und Beziehungsprobleme in kleine Pop-Perlen verwandelt hat. Es ist schon beachtlich, wie effizient Epworth […]
Roots & Echoes
Auf ihrem vierten Album konzentrieren sich The Coral erstmals voll und ganz auf das, was sie am besten können: gute Songs schreiben. Keine minutenlangen Jams mehr, keine psychedelischen Effekte, nur grandiose Lieder zwischen retrolastigem 60er-Pop und Northern Soul. Auch die melancholische Grundstimmung früherer Alben ist auf „Roots & Echoes“ praktisch verschwunden und einem warmen, klassischen […]
Disko Partizani
Shantel ist der George Harrison des Balkan-Sounds. Während Letzterer die Sitar einst ins popkulturelle Spotlight rückte, übernahm Shantel das vor zehn Jahren für südosteuropäische Klänge. Mit Erfolg. Sein Bucovina Club, im Rahmen dessen er melancholisch-energetische Bläsersalven mit elektronischen Beats paarte, bescherte ihm den Ruf des King of Balkan-Pop. Nun meldet sich der Frankfurter mit einem […]
Strictly MAW
Mark Finkelstein ist Geschäftsmann, kein Musikkenner, daraus hat der Strictly-Rhythm-Chef keinen Hehl gemacht. Dank seines wirtschaftlichen Geschicks und des musikalischen Gespürs seiner Partnerin Gladys Pizarro konnte das New Yorker House-Label in den 90ern mit Acts wie David Morales große Erfolge verbuchen. Der Abstieg in die Beliebigkeit und das Ende 2002 ließen aber nicht lange auf […]
Fingers & Thumbs
MusikerInnen wie Polly Paulusma gibt es viele. MusikerInnen, die ihren seelischen Schmerz und ihre emotionale Vergangenheit auf künstlerischem Wege auszuleben versuchen. Nur wenigen davon gelingt es jedoch auch, dass sich der Hörer in ihren Songs wieder findet. Ebenso wie nur ganz selten rund um die fast schon poetisch formulierten Gedanken auch ein ansprechender musikalischer Kontext […]
Fur and Gold
Hypes aus England sind ja grundsätzlich verdächtig. Zu oft sind in den letzten Jahren Bands als Offenbarungen abgefeiert worden, um sich schon kurze Zeit später als bloßes Strohfeuer zu entpuppen. Bat for Lashes, das Alter Ego der aus Brighton stammenden Musikerin und Medienkünstlerin Natasha Khan, ist wieder so ein Hype von der Insel. Ihr Debütalbum […]
Poor Aim
Ursprünglich erschien „Poor Aim: Love Songs“ bereits 2004 als ein sieben Tracks umfassendes Minialbum. Khaela Maricich und Jona Bechtolt ging es dabei um die Veröffentlichung radiotauglicher Stücke zum weiten Themenfeld der unerwiderten Zuneigung. Damals stellten die beiden Labels States Rights Records und Slender Means Society ihre gemeinsame Reihe „Pregnancy Series“ für den Release zur Verfügung. […]