Bilder einer Revolution

Tina Modotti hat mit ihrer Fotokamera unter anderem die mexikanische Revolution dokumentiert. Das Kunst Haus Wien zeigt jetzt eine Retrospektive ihrer Arbeit.

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Der Ausstellungskurator Andreas Hirsch bezeichnet Modotti als „Paradoxum“: Sie sei eine berühmte Fotografin und der Allgemeinheit trotzdem unbekannt. Die Ausstellung „Tina Modotti – Fotografin und Revolutionärin“ soll das ändern. Zu sehen sind ihre bekannten Fotos, die im Mexiko der 1920er Jahre entstanden sind ebenso wie bisher nicht gezeigte Bilder von mexikanischen Wandgemälden.

Die gebürtige Italienerin wanderte 1913 in die USA aus und lernte dort den Fotografen Edward Weston und seine „straight photography“ kennen. Seine Ansätze übernahm Modotti und es entstanden Architektur- und Gegenstandsfotos. Als Westons Geliebte wanderte sie 1923 nach Mexiko aus und lernte sehr bald die Szene der postrevolutionären Künstler kennen.

Ihre berühmtesten Fotos entstanden im Südosten Mexikos, wo sie vor allem unterdrückte Frauen („Die Frauen von Tehuantepec“) in ärmlichen Verhältnissen und mexikanische Landarbeiter fotografierte. Im Gegensatz dazu knippste Modotti aber auch viele Portraits gut situierter Familien – es waren vor allem Auftragsarbeiten. Sie engagierte sich bei der Kommunistischen Partei Mexikos und hatte engen Kontakt mit der Künstlerin Frida Kahlo und dem Revolutionär Antonia Mella.

1929 stellte sie ihre politisch brisanten Aufnahmen in der Nationalbibliothek von Mexiko City aus und sorgte damit für politischen Widerstand. Kurz danach wurde Modotti unter dem Vorwand, einen erfolglosen Mordanschlag auf den mexikanischen Präsidenten Pasqual Ortiz Rubio verübt zu haben ausgewiesen. Ihre Jahre in Europa blieben erfolglos bis auf eine Ausstellung in Berlin. Nach einem Bericht des chilenischen Dichters und Schriftstellers Pablo Neruda hat die Fotografin währende eines Aufenthalts in Moskau ihre Graflex Kamera in die Moskwa geworfen. Sie starb 1942 mit 45 Jahren aus bisher ungeklärten Ursachen.

Tina Modotti – Fotografin und Revolutionärin

Kunst Haus Wien Museum Hundertwasser

1. Juli – 7. November

http://www.kunsthauswien.com/ausstellungen/tina-modotti

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