Bilderkunst am Feschmarkt

Feschmarkt-Interviews, Pt.4: Nie war die Kunst des Fotografierens so gefragt, wie im Moment. Überflutet von Fotoblogs und IPhones, wird es immer schwieriger, aus der Masse herauszustechen. Martin Stöbich hat es geschafft und erzählt, wie sich das so anfühlt.

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Bitte stelle dich kurz vor: Wer bist du, in welchem Designbereich bist du tätig?



Martin Stöbich. Fotograf.

Quereinsteiger, Hobby oder Berufung?

Das war dann wohl in meinem Fall ein Zusammenspiel aus zwei der oben genannten Varianten. Berufener Quereinsteiger sozusagen.


Kunst, Design, da scheiden sich ja oft die Geister. Wie würdest du das nennen, was du tust?

Die Designfrage stellt sich bei mir ja weniger. Ansonsten ist die Sachlage relativ einfach: Auftragsarbeiten fallen eher selten unter die Kategorie Kunst. Die freien Geschichten dann schon eher.


Wer ist deine Produktzielgruppe und wieso?



Auch diese Frage ist in meinem Fall recht schnell beantwortet. Ein jeder mag schöne Bilder und damit ist dann wohl auch die ganze Welt meine Zielgruppe. Meine kleinen Heften zum Beispiel verkaufen sich am besten in Japan.





Oftmals ein Faktor beim Kauf von Designerware: In welcher Preiskategorie bewegen sich deine Produkte?



Im Fall der Bilder, welche am Samstag dem 26.11. im Ragnarhof im Rahmen der Feschmarkteröffnungspartyvernissagensause präsentiert werden, schaut es folgendermaßen aus: Es handelt sich hierbei um Bilder mit einer Auflage von jeweils 20 Stück im handlichen Format 30x40cm. Preis inkl Rahmen 180 Euro. 





Gibt es eine Message, einen bestimmten Gedanken hinter deiner Arbeit?

Da halt ich es ganz einfach mit Marshall McLuhan: The Medium is the Message.

Immer wieder hört man: Wien als aufstrebende Design und Modestadt,

wie siehst du das?


Ja eh. Stadtmarketingtechnisch positioniert sich wohl jede Stadt auf unserem Globus gerade als aufstrebende Design und Modestadt. Ich bin ja produktionstechnisch nicht an eine Stadt gebunden. Ich mach dort meine Bilder wo es für die Geschichte Sinn macht. Wien an sich ist natürlich total super. Meistens.

Ich wohn zumindest seit 10 Jahren hier. Also kann es so schlecht nicht sein. Wo ich allerdings in 10 Jahren wohnen werde, kann ich jetzt nicht beantworten.

Wieso Mode/Kunst/Design?



Wieso nicht?





Was sind die Schattenseiten deiner Arbeit?



Alte Fotografenweisheit: Wo Licht, da Schatten. Also passt das schon so. Ich bin mir bewusst, ein unheimliches Glück zu haben, so arbeiten zu dürfen wie ich arbeite. Und das schätze ich sehr. Da nehm ich dann auch den Schatten hin und wieder in Kauf. Außerdem ist zuviel Sonne eh ungesund. 





Der schmale Grat zwischen Ideologie oder Kommerz: Wo ist bei dir Schluss?



Dieser Frage muss ich mir zum Glück nicht allzuoft stellen, da die Art und Weise wie ich fotografiere ja auch schon die passenden Kunden zu mir bringt. Aber nichts desto trotz lebe ich natürlich von kommerziellen Kunden.




Was sind deine Träume, Wünsche, Ziele? Kannst du momentan von deiner Arbeit Leben oder finanzierst du dich über einen Zweitjob?



Ich bin eigentlich wunschlos glücklich. Was mehr soll ich mir noch wünschen, ich komm grad von einem schönen Job aus Nairobi retour und lebe seit über zehn Jahren ausschliesslich von der Fotografie.



Fesch’markt

26.11.2011 – 10:00 bis 16:00

27.11.2011 – 11:00 bis 20:00

Wien, Ottakringer Brauerei

Mehr zu Design und Mode gibts hier.

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