„Conan: Exiles“: Conan, der Hackler

„Conan: Exiles“ ist nun offiziell fertig und lässt die Barbaren ordentlich schuften.

„Zu kämpfen mit dem Feind, ihn zu verfolgen und zu vernichten und sich zu erfreuen am Geschrei der Weiber!“ Das sei für einen Mann das schönste im Leben, hat uns Conan damals gelehrt. Im Survival-MMO „Conan: Exiles“ wäre der gute Mann wohl nicht glücklich geworden. Denn dort heißt’s erst einmal jagen und sammeln. Und das für eine gute Hand voll Stunden. Denn auch wenn der erste Stein schnell an einen Stecken gebunden ist, um der ersten Schildkröte auf die Nase zu hauen, wie Conan damals dem Kamel, offenbart sich der spielerische Fortschritt bald schon recht schleppend. Da braucht es dann hunderte Steine und Holz und schnell auch Materialien, die nicht einfach so am Wegesrand liegen. Dann müssen wir Aushilfsbarbarinnen und -barbaren Werkbänke und Schmelzöfen bauen. Und bald schon werden die Streifzüge durch die riesige Spielwelt immer weitläufiger, weil das Spiel uns nicht einfach verraten will, wo die dringend benötigten Rohstoffe zu finden sind.

© Funcom

Ob „Conan: Exiles“ tatsächlich ein MMO ist, hängt in erster Linie von den Spielenden ab. Wer nicht gestört werden will, kann sich eine Offline-Welt untertan machen. Und von massivem Multiplayer kann bei 40 bis 70 Spielerinnen und Spielern pro Server nicht so recht die Rede sein. Vor allem auf den PvE-Servern, wo sich die Spielenden nicht gegenseitig verkloppen können, kann die Anwesenheit der anderen ganz gut ignoriert werden. Konzipiert wurde das Spiel aber für PvP und für Clans, die gemeinsam Macht ausüben. Immerhin war es eine grausame Welt, in der Klein-Conan zum Schwarzenegger heranwuchs. Und grausam geht es auch auf den PvP-Servern in „Conan: Exiles“ zu.

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Dort wir üblicher Weise nicht lang gefackelt, wenn sich zwei Wege kreuzen. Und wer in diesen Aufeinandertreffen stirbt, lässt nach guter Survival-Game-Manier alles liegen, was an Ausrüstung mit dabei war und erwacht nackt in der eigenen Hütte. Gefragt sind also Frusttoleranz und eimerweise Freizeit. Denn um dem holprigen und noch nicht ganz fertigen Spiel beim Entfalten zuzusehen, braucht es schon die eine oder andere Sechzigstundenwoche. Und Google braucht es auch. Weil es irgendwann zu nervenaufreibend ist, benötigte Rohstoffe nach dem Zufallsprinzip zu suchen und dann im Trial-and-Error-Verfahren zu verheizen, bis irgendwann das gewünschte Ergebnis entstanden ist.

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Wer all das zu geben und zu tolerieren bereit ist, wird mit einem recht einzigartigen Spielgefühl in einer unverbrauchten und vielfältigen Welt belohnt. Das Kampfsystem hat durchaus etwas tiefe, die Charakterentwicklung motiviert und schafft interessante Optionen und überall lauern neue Crafting-Optionen und Herausforderungen. Und eines Tages sitzt da vielleicht eine mächtige, neue Barbarin mit Conan am Lagerfeuer und kann so tun, als ob es den Grind nie gegeben hätte.

Conan: Exiles“ ist bereits für PC erschienen.

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