Aber keine E-Books, das wäre ihm zu riskant. Am 19. Mai erscheint das neue Album „Upside Down Mountain“. Die Songs darauf könnte er glatt auch in der Badewanne geschrieben haben.
Es geht also nicht um dich in deinen Texten.
Nein. Es kann um ein Buch gehen, das ich gelesen habe, ein Gespräch, das ich geführt habe. Aber das sind dann immer nur Ausgangspunkte. Ich hoffe aber immer, dass die Songs gut genug sind, um auch außerhalb von, ja, mir zu existieren. Ich will, dass sie ein Eigenleben haben.
Liest du viel?
Gerne, ja. Aber ich mag nicht vom Bildschirm lesen, ich mag vom Papier lesen.
Es fühlt sich so falsch an, oder?
Es tut meinen Augen weh. Und dann, ich meine, wenn dir ein Buch in die Badewanne fällt, macht das nicht so viel, aber wenn dir ein Kindle reinfällt, dann ist das ein Desaster.
Wie weit ist der Conor Oberst von vor zehn bis 15 Jahren entfernt?
Ich würde sagen, zehn bis 15 Jahre. Viele tausend Meilen. Naja, ich glaube nicht, dass ich mich so sehr verändert habe im Gegensatz zu früher. Außer, dass ich 30 bis 40 Pfund schwerer bin (lacht.)
Es ist nicht so, dass du dich in deiner damaligen Person nicht wiedererkennst?
Nein. Ich war ja immer ich. Natürlich habe ich mich stilistisch weiterentwickelt, in dem wie ich geschrieben und gesungen habe, die Aufnahmen sind anders. Das verändert sich alles mit der Zeit, aber grundsätzlich geht es einem immer darum, das Beste zu geben.
Hast du dich jemals als Sprachrohr einer Generation gefühlt?
Daran habe ich nie geglaubt.
Bist du ein gutes Vorbild?
(lacht lange.) Ich habe mich nie als Vorbild gesehen. Ich habe versucht, ein guter Mensch zu sein, andere Menschen gut zu behandeln. Meine Eltern sind sehr gute Menschen, ich wollte ihnen nachgeraten. Ich glaube, niemand würde sich aussuchen, ein Vorbild zu sein.
Warum veröffentlichst du als Conor Oberst und als Bright Eyes?
Bright Eyes ist irgendwann eine Band geworden. Der Name steht also für uns als dreiköpfige Band. Viele Menschen glauben immer noch, dass Bright Eyes ein Soloprojekt ist, aber das war es ja eigentlich nur bis zur zweiten Platte oder so. Aber wenn ich ein Album ohne die Band aufnehme, dann unter meinem eigenen Namen.