Isa und Oliver Toman verbindet ein gemeinsame Liebe: Zueinander und zu Design und Illustration. Ein Dialog mit dem Kreativ-Duo über ihren Werdegang und die Zukunft.
Wald & Schwert stehen für handgemachtes, ehrliches Design. Zu ihren Kunden gehören unter anderem Stiegl, FM4, Red Bull und Merkur. Ein Dialog mit Illustratorin Isa und Grafikdesigner Oliver über ihre ersten Erfahrungen mit Design und ihre Wünsche für die Zukunft.
Könnt ihr uns etwas über euren Werdegang erzählen? Was waren eure ersten Erfahrungen mit Design?
Isa hat sich mit Anfang 20 als Künstlerin selbständig gemacht und sich nebenbei schon mit Illustration und Graphic Design beschäftigt. Oliver hat direkt nach seinem Informations-Design Studium in Graz mit drei Kollegen eine Agentur gegründet. Als wir uns dann kennenlernten war bald klar, dass wir auch beruflich gut zusammen funktionieren und harmonieren. Und so entstand unser Studio Wald & Schwert.
Was gefällt euch am selbstständigen Arbeiten?
Es ist für uns ein Luxus selbst über unseren Tagesablauf zu bestimmen, auch wenn wir in stressigen Phasen wenig Freizeit haben. Es braucht sehr viel Disziplin und Energie selbstständig zu sein, aber für uns war es immer die richtige Wahl. Außerdem fällt alles was man macht auf einen selber zurück, egal ob gut oder schlecht. Das finden wir super!
Wie kann man sich als kleine Agentur gegen große Player behaupten? Was macht ihr anders?
Was unsere Kunden sehr schätzen ist, dass wir wirklich intensiv mit ihnen zusammenarbeiten können, da wir so ein kleines Team sind. Da wir von Kundenberatung bis Ausführung alles übernehmen, fühlen sich unsere Kunden gut aufgehoben. Unser Ziel ist es immer, dass sie zufrieden sind und gleichzeitig wollen wir für uns auch das Beste rausholen, das spüren Kunden auch.
Was uns als Studio zusätzlich ausmacht ist sicher, dass wir einen sehr prägnanten Stil haben, den eine größere Agentur wahrscheinlich nicht so leicht anbieten kann.
Aber diese großen Player sind oft auch unsere wichtigen Partner. Wir arbeiten viel mit großen Agenturen zusammen und finden das sehr spannend. Beide profitieren voneinander. Wir kommen so an Jobs für Kunden, die wir vielleicht so nicht erreichen würden und sie bekommen im Gegenzug einzigartige Gestaltungen.
Wie wählerisch seid ihr gegenüber den Kunden, die ihr annehmt? Gibt es Kriterien, die Klienten erfüllen müssen?
Anscheinend finden uns meistens die richtigen Kunden, es kommt wirklich nur selten vor, dass wir jemanden absagen müssen, und dass meistens aus Zeitmangel.
Wir sind sehr bemüht, jede Deadline einzuhalten, aber da wir nur zu zweit sind kommt es schon mal vor, dass wir Jobs an Kollegen weitergeben.
Wenn bei der Anfrage allerdings schon klar ist, dass es stilmäßig in eine ganz andere Richtung geht als uns lieb ist wird dieses Projekt dann auch nicht angenommen.
Am wichtigsten ist allerdings der Ton und die Art an die an uns herangegangen wird. Da ist oft egal ob wir jetzt megabegeistert vom Produkt sind, solange der Kunde sein Herz am rechten Fleck trägt.
Wie wichtig ist der Raum, der euch bei der Arbeit umgibt? Wie wichtig ist der Stuhl auf dem ihr sitzt?
Wir sind beide sehr große Fans von gemütlicher Umgebung, Isa arbeitet die meiste Zeit von zu Hause aus, mit einer Teekanne auf der Heizung neben ihrem Schreibtisch und dem Baum vor dem Fenster. Oliver sitzt in unserem kleinen Studio im 6. Bezirk, umgeben von allerlei Fundstücken, alten Kisten, Büchern und vielen Bildern die wir in den letzten Jahren zusammengesammelt haben. Es wäre für uns beide unvorstellbar in einem kühlen, ordentlichen Raum zu sitzen, da würden wahrscheinlich unsere Arbeiten auch gleich viel unlustiger sein.
Ein Ratschlag für Designer aus eigener Erfahrung, der nicht in Büchern zu finden ist?
Was uns bei der Arbeit wirklich hilft ist unsere heitere, lockere Art mit Kunden umzugehen. Wir sind oft nach Projekten mit den Auftraggebern befreundet. Freundlich sein, sich nicht zu ernst nehmen, offen für Neues sein und an seinem Stil arbeiten bis man selbst zufrieden ist. Nicht zu viel recherchieren, das schüchtert manchmal mehr ein als dass es hilft. Trotzdem am Puls der Zeit sein, nicht stehenbleiben und immer wieder neue Techniken lernen.
Welche Magazine und Zeitschriften hab ihr abonniert? Welche Blogs und Online Magazine checkt ihr täglich?
Da unterscheiden wir beide uns stark. Isa konsumiert fast nichts und schaut sich selten Design Blogs oder Magazine an, auch als Schutz davor irgendwie beeinflusst zu werden. Oliver ist da schon fleißiger und liebt es schöne Dinge anzusehen um dadurch gepusht zu werden. Aber es gibt keine speziellen Blogs. Am ehesten Mal eine schnelle runde Pinterest.
Habt ihr Pläne für die Zukunft?
Es ist schwierig in unserem Beruf großartig zu planen, glücklicherweise ergibt immer eines das nächste und man kommt von Projekt zu Projekt und freut sich auf alle Herausforderungen. Aber ein großes Ziel ist es ein bisschen mehr Zeit in unsere Online-Präsenz zu stecken, den kleinen Shop aufzustocken und ein bisschen aktiver zu werden. Bisher hat uns die Zeit dafür einfach gefehlt.
Hier geht’s zur Website von Wald & Schwert und hier findet ihr weitere Texte aus der Reihe Creative Industries Austria.