Film ab für's Menschenrecht

Das Filmfestival „This Human World“ bringt bereits zum dritten Mal das Thema Menschenrechte auf die Leinwand. Im Zentrum stehen diesmal Kinder und Jugendliche, so auch im Eröffnungsfilm „Son of Babylon“, der am 2. Dezember den Startschuss gibt.

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Son of Babylon“ (R: Mohamed Al-Daradji) spielt im Irak im Frühjahr 2003, unmittelbar nachdem Saddam Husseins Regime gestürzt worden ist. Im Mittelpunkt stehen diesmal aber keine US-Truppen, sondern Ahmet, ein zwölfjähriger Kurde. Gemeinsam mit seiner Großmutter sucht er seinen Vater, der vor zwölf Jahren unter Hussein gefangen genommen wurde. Die beiden nehmen eine mühsame Reise quer durch den Irak bis in den Süden Babylons auf sich, um schließlich zur Erkenntnis zu gelangen: Nicht im Gefängnis, sondern in den unzähligen Massengräbern im Land müssen sie suchen.

Mit seiner Filmauswahl will das Internationale Filmfestival der Menschenrechte das Publikum für Menschenrechte sensibilisieren. „Son of Babylon“ schafft das, indem er aus einer Perspektive beobachtet, die in westlichen Sphären nicht allzu gängig ist. Einfühlsam beschreibt der Film die Qualen seiner beiden Protagonisten, die ständige Ungewissheit und wachsende Verzweiflung. Die Suche bei den Massengräbern erscheint zunehmend als Sisyphosarbeit. Immer wieder werden sie weitergeschickt, zum nächsten Knochenmeer. „Son of Babylon“ ist ein bedrückender aber vor allem menschlicher Film, der von der Hoffnung lebt und schließlich mit ihr zu erlöschen droht. Auf der Berlinale 2010 hat der Film den Amnesty International Filmpreis gewonnen.

Holocaust-Kinomarathon

Die diesjährigen Filmretrospektive widmet das Fesival dem Regisseur Claude Lanzmann, der für seine Autobiografie „Der patagonische Hase“ zuletzt den Weltliteraturpreis bekommen hat. In Rahmen dieser Werkschau wird sein legendäres Filmepos „Shoah“, das sich dokumentarisch mit dem Holocaust befasst, in voller Länge (550 Min. !!) laufen und damit einen Höhepunkt des Festivals markieren. Darin werden die damaligen Orte des Schreckens sowie zahlreiche Zeitzeugenberichte von Überlebenden und Kriegsverbrechern gezeigt. Die polnische Regierung wollte den Film anfangs sogar verbieten, weil er bestehenden Antisemitismus in Polen widerspiegelt.

Sexy Menschenrechte

In soziale Projekte, wie es ursprünglich geplant war, konnte das „This Human World“-Festival bisher noch nicht investieren. Dass das noch nicht geschehen ist, liegt daran, dass in den letzten beiden Jahren einfach noch kein Plus gelungen ist. Allein die gute Sache, für die "This Human Wolrd" steht, hat die Massen bisher noch nicht mobilisieren können. Der österreichische Regisseur Arash T. Riahi (Ein Augenblick Freiheit) sieht trotzdem optimistisch in die Zukunft des Festivals. Für ihn sind Menschenrechte nämlich nicht nur unverzichtbar, sondern auch sexy. Ob sie für das breite Publikum attraktiv genug sind, wird sind an den Besucherzahlen zeigen. Wünschenswert wäre es ja schon.

This Human World – Internationales Filmfestival der Menschenrechte

2.-10. Dezember 2010

Festivalkinos: Gartenbaukino, Top Kino, Schikaneder, Cinemagic, Burg Kino

Son of Babylon (IQ/UK/F/NL/AE/EG/PS, 2010)

DO, 2.12., 20:00 Uhr, Gartenbaukino

WH: 4.12., 16:30 Uhr, Schikaneder

Shoah (Frankreich, 1985)

SO, 12.12., 14:00 Uhr, Top Kino

(von 12:00-14:00 Uhr Diskussion über die Darstellung der Shoah)

Kartenverlosung

Mit Sicherheit attraktiv ist unser "This Human World"-Gewinnspiel. Wir bringen euch zum Festival und verlosen je 2 x 2 Karten für folgende Filme:

b>Nostalgia de la Luz (Mi, 08.12., 16:30 im Schikaneder)

b>The Sun behind the Clouds (Fr, 03.12., 18:30 Top Kino)

b>La Régate (Fr, 03.12., 18:30 Cinemagic)

Schickt dazu einfach eine Mail mit Codewort "Human Being" an gewinnen@the.at

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