Von A wie Amadeus Awards bis Z wie Zugabe …
L… Label
»Label« ganz ohne Musikkontext steht im Deutschen für ein Etikett, dass beispielsweise auf Waren angebracht wird, um diese zu kennzeichnen. In der Musik stehen Labels vor allem für Marken, unter denen Tonträgerhersteller die Werke von KünstlerInnen veröffentlichen. Kurz gesagt: Ein Label hilft dir dabei, deine Musik zu verbreiten und letztendlich auch zu verkaufen, je nach Vertrag erhält das Unternehmen dann eine zuvor vereinbarte Umsatzbeteiligung.
In der Regel wird zwischen zwei Verträgen unterschieden: dem Künstlervertrag und dem Bandübernahmevertrag. Bei Ersterem überträgst du die gesamten Leistungsschutzrechte für mehrere Jahre an das Label. Die Beteiligung für den Künstler oder die Künstlerin liegt bei sechs bis zwölf Prozent des Netto-Handelsabgabepreises, also dem Preis, den ein Verkäufer dem Vertrieb des Labels zahlt – dafür übernimmt das Label die Produktionskosten der Aufnahmen. Der Bandübernahmevertrag bestimmt allein die Übertragung der Rechte einer bereits fertigen Aufnahme, die Umsatzbeteiligung der KünstlerInnen ist höher, allerdings müssen diese auch die Produktionskosten selbst tragen. Üblicherweise bleiben dir so 15 bis 25 Prozent des Netto-Handelsabgabepreises, allerdings müssen davon noch Kosten für Onlineverkäufe, beworbene Produkte, Verpackung und Technikkosten oder Anteile an der Videoproduktion bezahlt werden. Da Tonträgerverkäufe immer weniger Gewinn bringen werden mittlerweile auch oft sogenannte »multiple rights deals« angeboten – neben der Verwertung von Aufnahmen werden darin auch Vereinbarungen über Beteiligungen an Umsätzen aus Konzerten, Werbeeinnahmen oder Merchandise-Verkäufen getroffen.
Letztendlich übernimmt ein Label je nach Vertrag dennoch einen großen Arbeitsanteil, nicht zu vergessen ist außerdem die Promotion, die die Etiketten-Funktion der Marke mit sich bringt. Bei der Suche nach dem richtigen Label lohnt es sich einerseits, die Leistungen genau im Auge zu behalten und andererseits nach Labels zu suchen, die auch musikalisch zum eigenen Stil passen. Wer kein geeignetes Label findet, kann natürlich auch selbst ein Label gründen – eine Praxis, die in der Musikszene immer beliebter wird. Der Nachteil: Das finanzielle Risiko muss allein getragen werden, wichtige Kontakte zu Vertrieben, VeranstalterInnen und Medien könnten fehlen und der administrative Aufwand bleibt ebenfalls an dir hängen.
M… Management
Ähnlich wie das Label nimmt auch das Management vor allem administrativen Aufwand ab und sollte dir dabei helfen, deine Musik zu Geld zu machen. Die Aufgabengebiete von ManagerInnen im Musikbereich sind dabei nicht wirklich zu generalisieren, da es hier recht große Unterschiede gibt. Aufgabenfelder sind je nach Vertrag etwa Promotion, Verhandlungen von Gagen und Auftritten, die Vermarktung der Acts bei Plattenfirmen oder aber die Unterstützung bei bürokratischen Aufgaben.
N… Netzwerke
Networking kann durchaus mühsam sein, in der Musikbranche ist es aber meist unerlässlich, mit ein paar wichtigen und weniger wichtigen Menschen Kontakt zu halten. Daraus ergeben sich im besten Fall Kollaborationen mit anderen Musikern, Auftritte oder ein Plattenvertrag. Die Community in Österreich ist überschaubar und man kennt sich schnell, dementsprechend lohnt es sich, nach szenetypischen Events mit Kommunikationsmöglichkeit, wie etwa Labelstammtischen, Musikstammtischen, Diskussionsabenden, oder dem eigenen Genre entsprechenden Konzerten und (Showcase-)Festivals Ausschau zu halten.
O… Onlinevermarktung
Das Internet bietet dir als Band gewissermaßen einen Raum der unbegrenzten Möglichkeiten. Während Generationen vor dir noch ihre Platten, CDs oder Tapes mühsam an Menschen verteilen mussten, kannst du deine Musik online sharen, sparst durch die nicht unbedingt notwendige physische Komponente Geld und erreichst im besten Fall mehr Menschen. Nutz diesen Vorteil!
P… Proberaum
Wer gut werden will, braucht Übung, wer seine Wohnung behalten und keinen Streit mit Nachbarn provozieren will, braucht einen Proberaum. Günstig angeboten werden solche Räume oft von Kulturvereinen, allerdings muss man etwas Glück haben und zeitlich flexibel sein. Abgesehen von Angeboten wie diesen bieten auch ImmobilieninhaberInnen bzw. Hausverwaltungen oft Proberäume im Keller an. Dabei gilt es zu beachten, ob du den Proberaum mit jemandem teilst und, wenn ja, ob du dein Equipment dort sicher verstauen kannst. Wer nicht auf Dauer einen Vertrag mit einer Hausverwaltung eingehen und sich einiges an Organisation sparen möchte, kann auch auf professionelle Proberaum-Anbieter setzen. Schon ab fünf Euro pro Stunde bietet etwa t-on Proberäume in Wien samt Equipment an, die Buchung ist online und auch recht kurzfristig möglich, das nötige Equipment findet man bereits direkt vor Ort und auch Unterrichtsstunden können dazugebucht werden.
Q… Quote
Im Juni 2015 einige sich der ORF mit der heimischen Musikwirtschaft auf einen fixen Anteil heimischer Musik in den ORF-Radios. Die freiwillige Quote von 15 Prozent wurde im Herbst 2015 bei Ö3 erstmals erreicht, bei FM4 liegt der Anteil österreichischer Musik bei knapp 25 Prozent. Wichtig ist das vor allem, um österreichische Musikschaffende langfristig zu unterstützen. Sei also unbedingt und in jedem Gespräch für eine solche Quote – sie hilft dir!
R… Review
Die erste Produktion ist überstanden, die EP oder das Album steht kurz vor der Veröffentlichung, aber was tun, um mediale Aufmerksamkeit zu bekommen? Wer keine Promotion-Agentur hinter sich hat, muss selbst aktiv werden. Zunächst ist es wichtig herauszufinden, welche Medien für dich und das Genre, das du bedienst, relevant sind. Beim Vorbereiten der Unterlagen solltest du bedenken, dass MusikredakteurInnen meist sehr viele Zusendungen bekommen – dementsprechend lohnt es sich, herauszustechen. Stell alle Informationen bereit, die ein Journalist oder eine Journalistin von dir brauchen könnte, ein einfallsreicher Promo-Text, eine interessante Anekdote zur Bandgeschichte, ein cooles Musikvideo oder ein durchdachtes Artwork können helfen, um Eindruck zu hinterlassen, und erhöhen damit deine Chance, nicht unbemerkt zu bleiben.
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