Fotos vom David Duchovny-Konzert in Wien

Man kennt ihn aus Serien wie »Akte X« oder »Californication«: Hollywood-Star David Duchovny präsentierte sich in der Arena Wien in ungewohnter, neuer Rolle als Sänger und Band-Frontman – und machte seine Sache gut.

Es ist das letzte Konzert seiner Europatour, dementsprechend gut gelaunt und ausgelassen gibt sich David Duchovny an diesem Abend in Wien. Einem Filmvorspann ähnlich wird der Auftritt zunächst von einer Ansage des Tourmanagers samt Danksagung an die Crew eingeleitet, bevor Duchovny mit seiner sechsköpfigen Band die Bühne betritt. Eine ungewohnte Rolle für den Hollywood-Star, der den meisten Leuten wohl mehr wegen seiner Rollen in den beiden Kultserien »Akte X« und »Californication« und weniger als Musiker ein Begriff ist.

Umso erstaunlicher, wie sattelfest sich das, vor allem im vorderen Drittel der Halle weiblich dominierte, Publikum in der ausverkauften Arena Wien beim Mitsingen der Texte von Duchovnys 2015 erschienenem Debütalbum »Hell Or Highwater« zeigt. Auch wenn er zeitweise ein wenig steif wirkt, meistert Duchovny seine Rolle als Frontman sehr gut. Er tanzt, springt, wechselt ständig seine Position auf der Bühne und scheint seinen Ausflug in die Musikwelt sehr zu genießen.

Das Spiel mit dem Publikum

Duchovny mag nicht der großartigste Sänger und Songschreiber sein – was er dagegen absolut beherrscht, ist das Spiel mit dem Publikum, das er wie Statisten dirigiert. Jede Geste, jedes In-die-Hände-Klatschen oder Arme-in-die-Luft-Recken wird unmittelbar von der Menge übernommen.

Zwischen den Nummern gibt Duchovny den gewitzten Charmeur, streut immer wieder deutsche Wortfetzen ein und erfeut sich am Geschmack österreichischen Dosenbiers. Auch das Bad in der Menge scheut der Showman nicht, gleich zwei mal schlängelt er sich durch die dicht gedrängte Masse bis ans andere Ende der Halle und wieder zurück zur Bühne.

Alles in allem hinterlässt der Auftritt einen sehr sympathischen Eindruck. Die mit gleich drei Gitarristen üppig besetzte Band spielt die zwischen Pop, Rock und Country angesiedelten Songs solide und unterstützt ihren Frontman auch gesanglich, was sich vor allem auf die Coverversionen positiv auswirken, die zwischendurch eingestreut werden – etwa David Bowies »Stay« oder »Thank You« von Sly & The Family Stone. Ob es nur ein kurzer Ausflug in die Musikwelt war, wird sich erst zeigen, die vom Publikum geäußerte Aufforderung, er möge doch bald wieder nach Wien kommen, hat Duchovny jedenfalls sicherheitshalber mal bejaht.