Der Soul-Superstar

Die Damen fallen reihenweise um: Al Green ist in der Stadt. Im Rahmen des Jazz Fest Wien gastiert der alte Mann mit der sexy Stimme in der Staatsoper.

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Al Green hat mit Welthits wie „Let´s Stay Together“ (1971) oder „Take Me To The River“ (1974) seinen Namen in Schönschrift ins Gedächtnis von Generationen graviert. In einer eher himmlischen Dekade seines Schaffens war die Soul-Legende aber nicht als Al Green, sondern vielmehr als Reverend Al Green bekannt, der sich – fernab der weltlichen Musik – der Kirche und ihren Lehren gewidmet hat (Al Green fällt 1979 bei einem Konzert von der Bühne, verletzt sich schwer und deutet dies – no na – als als ein Zeichen Gottes!). 2003 dann die überraschende Rückkehr: „I Can’t Stop“ war das zu Album gebrachte Comeback und gleichzeitig die Wiedervereinigung mit Willi Mitchell, der ihm – als sein Entdecker – den Weg zum Erfolg in den frühen 70ern geebnet hat. „Sing sanft, das entwickelt bei dir die Kraft“ pflegte Mitchell zu sagen und erkannte damit schon früh, welches unverkennbare Talent Al Green mit seiner gefühlsgeladenen Stimme gegeben war. Auch das Pensionistenalter hat Green nicht dazu veranlasst musikalisch zu verstauben. 2008 belebte er zusammen mit Produzent und Drummer Ahmir „Questlove“ Thompson und den Dap-Kings erneut den bescheidenen Memphis-Sound der goldenen 70er-Jahre und kehrt nun zurück auf eine Wiener Bühne. Bei 20 Jahren Jazz Fest und 64 Jahren Al Green sind also ein paar Falten mehr im Gesicht genauso sicher wie Emotionen und Soul.

Al Green

4. Juli 2010

Wien, Staatsoper

www.viennajazz.org

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