Der Fotograf Matthias Hoch hält in seinen Bildern die Geschichte des ehemaligen Nobelhotels Kobenzl fest. Wir haben eine Vorschau aus der demnächst eröffneten Ausstellung im Fotohof Salzburg für euch.
Hotel Kobenzl, Salzburg 2014-2016 (© 2016 Matthias Hoch/ VG Bild-Kunst Bonn)
Hotel Kobenzl, Salzburg 2014-2016 (© 2016 Matthias Hoch/ VG Bild-Kunst Bonn)
Hotel Kobenzl, Salzburg 2014-2016 (© 2016 Matthias Hoch/ VG Bild-Kunst Bonn)
Hotel Kobenzl, Salzburg 2014-2016 (© 2016 Matthias Hoch/ VG Bild-Kunst Bonn)
Hotel Kobenzl, Salzburg 2014-2016 (© 2016 Matthias Hoch/ VG Bild-Kunst Bonn)
Hotel Kobenzl, Salzburg 2014-2016 (© 2016 Matthias Hoch/ VG Bild-Kunst Bonn)
Hotel Kobenzl, Salzburg 2014-2016 (© 2016 Matthias Hoch/ VG Bild-Kunst Bonn)
Hotel Kobenzl, Salzburg 2014-2016 (© 2016 Matthias Hoch/ VG Bild-Kunst Bonn)
Richard Nixon, Margaret Thatcher, Herbert Grönemeyer, Arnold Schwarzenegger, Henry Kissinger und Thomas Bernhard. Sie alle waren bereits zu Gast im Nobelhotel Kobenzl am Gaisberg bei Salzburg. Das Hotel wurde 28. März 1953 eröffnet und 2006 geschlossen. 2014 und 2015 wurde das Gebäude als Jausenstation bzw. Bed & Breakfast genutzt. Im letzten Jahr ging das traditionsreiche Haus in die nächste Phase seiner Geschichte: Im Februar 2015 wurde es zum Verteilzentrum für AsylwerberInnen.
Im Jänner 2014 besuchten der Fotograf Matthias Hoch und der Schriftsteller Andreas Maier das Hotel Kobenzl zum ersten Mal. In Matthias Hoch entsteht der Wunsch, den Zustand des Hotels fotografisch festzuhalten und damit auch der Frage nachzugehen, was damals überhaupt als Luxus galt. Hoch hat Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst studiert, an der er später auch als Assistenz-Lektor tätig war. In vielen seiner fotografischen Projekte setzt er sich mit Architektur sowie dem öffentlichen Raum auseinander.
Was bedeutet Luxus?
Seine Fotos, die ab 29. Juli im Fotohof Salzburg zu sehen sind, zeigen einen Ort ehemaligen Prunks. Sie zeigen antiquarische Möbel, die aus der Zeit gefallen scheinen. Schwere, dunkle Teppichböden. Alte Kleiderhaken, auf denen der Schriftzug des Hotels noch erkennbar ist. Ein durchsichtiger Vorhang, der einen Blick auf die Stadt zulässt. Manch einer wird vielleicht an Wes Andersons Film The Grand Budapest Hotel denken. Oder an ältere Hollywood-Filme, die an vermeintlich glorreichere Zeiten erinnern. Andere mögen beim Betrachten der Bilder vielleicht ein gewisses Gefühl von Sicherheit empfinden. Die Art von Sicherheit, die einem manche Fotos aus der Vergangenheit vorgaukeln.
In den Bildern ist der ehemalige Luxus des Hauses noch zu erkennen, zugleich wird aber sichtbar, dass dieser in der Vergangenheit liegt, dass die Prominenz hier nicht mehr absteigen wird, dass das Hotel nicht mehr Erwähnung in Reiseführern finden wird. In weiteren Fotos der Ausstellung zeigt Matthias Hoch auch, wie sich das Hotel verändert hat, seitdem es 2015 zum Verteilzentrum für AyslwerberInnen wurde. Seine Fotos machen exemplarisch den Wandel der Gesellschaft und das Verhältnis zu Luxus deutlich. Sie zeigen, dass Luxus Unterschiedliches bedeuten kann. Für die hier nun untergebrachten Flüchtlinge kann das ehemalige Nobelhotel ein Ort der Hoffnung sein. Für sie bedeutet Luxus schon ein Dach über dem Kopf.
Die Ausstellung Hotel Kobenzl – Die Geschichte eines Hauses ist von 29.07. bis 24.09. im Fotohof (Inge-Morath-Platz 1-3, 5020 Salzburg) zu sehen.