Das Live-Business wird seit dem Einbruch der Umsätze aus Tonträgerverkäufen immer wieder als wichtigste Einkommensquelle für MusikerInnen genannt. Anbei findet ihr 10 typische Fehler und wie man sie vermeiden kann.
1. Schlechte Kommunikation
Wenn ihr versucht einen Gig zu bekommen und mit dem/r VeranstalterIn sprecht, lasst nicht Wochen vergehen bis ihr Promo Material und ein E-Mail schickt. Die Booker bekommen meist sehr viele Nachrichten von vielen Acts und man möchte mit verlässlichen Leuten zusammen arbeiten die eine möglichst einfache und rasche Kommunikation ermöglichen.
2. Kein Merchandise
Konzerte sind wahrscheinlich der wichtigste Ort, um Tonträger zu verkaufen. Es ist um ein vielfaches schwieriger jemanden in ein Geschäft zu locken und Fans zu einem CD Kauf zu animieren als nach einem gelungen Konzert Tonträger an die BesucherInnen zu verkaufen. Der Merchandise ist neben der Gage die wichtigste Einnahmequelle auf Tour.
3. Keine Zeit für Details nehmen
Wenn ihr jemanden findet der euch buchen möchte, dann klärt zeitgerecht welche Informationen ihr von einander benötigt. Das sind Load-in Zeit, Soundcheck Zeit, Show Zeit, Dauer des Konzerts, der technische Rider und natürlich die Gage. Wenn sich eure Gage nach einer Beteiligung am Eintritt berechnet, dann schaut euch genau an, mit welchen BesucherInnenzahlen in etwa zu rechnen ist. Aber auch: Wie viele Freigetränke gibt es? Ist ein Abendessen inkludiert oder gibt es ein Buy-Out? Alle Details klärt ihr besser schriftlich, als mündlich.
4. Unprofessionelles Promotion Material
VeranstalterInnen wollen möglichst wenig Arbeit haben. Je besser das Material ist, das sie bekommen (Texte, Bilder, Youtube Videos, …), desto eher werden sie eine Show mit euch buchen. Besser mehr Zeit investieren und gute Fotos machen, die eine Botschaft und Inhalte unterstützen. Beliebige Urlaubsfotos erfüllen diesen Zweck nicht.
Die Infotexte sollten kompakt und möglichst gut geschrieben sein, schließlich werden diese von VeranstalterInnen oftmals für deren Texte weiterverwendet.
5. Dein „persönliches“ E-Mail ging CC an alle VeranstalterInnen in Österreich
Ein persönliches Anschreiben, welches erläutert, warum du dich gerade an diese Person wendest, ist wichtig. Man sollte nicht den Eindruck hinterlassen, es handelt sich um eine Sammelaussendung, die z. B. an alle heimischen Locations gegangen ist. Wichtig hierbei: auf die richtige Schreibweise der Ansprechpartnerin bzw. des Ansprechpartners achten!
6. Ihr spielt zu viele Gigs
Sogar deine Lieblingsband würdest du dir nicht immer anschauen, wenn sie wöchentlich bei dir in der Stadt spielt. Es würde dich nicht zum Gig ziehen, weil du weißt – ich kann sie nächste Woche auch noch sehen. Außerdem ist es viel schwieriger eine vernünftige Gage auszuverhandeln, wenn der Act inflationär oft spielt.
7. Annahme: Die VeranstalterInnen werden sich schon um die Promotion kümmern
Viele Bands glauben es liegt in der Verantwortung der Location für 100% der Promotion für die Show zu sorgen. Es reicht leider nicht in einer bekannten Venue zu spielen, um BesucherInnen zum Gig zu locken. Wenn in dem Club an mehreren Tagen in der Woche Live-Gigs stattfinden reichen die Personalressourcen oft nicht aus, um jedes Konzert gleich zu bewerben. Die meiste Energie wird in die Shows gesteckt bei denen die Produktion und Gage kostspielig ist oder potentiell viele BesucherInnen erwartet werden. Bei lokalen Acts verlassen sich viele Venues meist darauf, dass die Band die eigenen Fans zum Konzert lockt.
8. Einen uninspirierten Gig mit ungeprobtem Material spielen und sich wie ein unausstehlicher Rockstar benehmen
Ich glaube, es ist überflüssig zu erwähnen, dass Veranstalter nicht heiß darauf sind, mit Diven zu arbeiten, die nicht pünktlich erscheinen, eine Sonderbehandlung erwarten und dann auch noch einen schlechten Gig spielen.
9. Das Musikprogramm mit den gespielten Werken nicht an die AKM senden
In den letzten Jahren ist der Umsatz vom Verkauf von Tonträgern drastisch zurückgegangen. Umso wichtiger ist es, alle Einnahmequellen im Auge zu behalten. Die Tantiemen bei Konzerten haben deshalb an Bedeutung gewonnen. Darum ist es wichtig, sich nicht auf den Veranstalter zu verlassen sondern die Titellisten selbst an die Verwertungsgesellschaft zu senden.
10. Bei der Tontechnik sparen
Auch wenn ihr euer bestes Konzert ever spielt, wird es niemand mitbekommen wenn der/die TontechnikerIn alles versaut und es aus den Lautsprechern nur grammelt und übersteuert oder nur euer Drummer und die Vocals zu hören sind. Vor allem bei wichtigen Gigs zahlt es sich aus, mit Leuten zu arbeiten denen man punkto Sound vertraut.
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