Die dritte Wiener Gürtelaffäre geht am 25. Oktober in 5 verschiedenen Locations über die Bühne. 38 DJs bringen dabei hunderte Feierwütige bis in die frühen Morgenstunden zur Extase. Wir haben für euch mit Johannes Piller, einem der fünf Masterminds hinter diesem urwienerischen Projekt, geplaudert.
Ihr kündigt die heurige Gürtelaffäre als „nie dagewesen und bestimmt unvergesslich“ an. Was macht dieses Mal im Vergleich zu den letzten Jahren so einzigartig?
Zwei Floors mehr, fast 40 DJs, die Afterhour in der Grellen Forelle und einen Disco-Nachtflohmarkt gehosted von “Meine Mutters Flohmarkt“. So weit wir wissen gab es das zu dem Preis noch nicht in Wien!
Angefangen habt ihr mit 3 Locations und 25 DJs. Seither hat sich das Happening kontinuierlich vergrößert, wird das auch in Zukunft so weiter gehen?
Mehr Locations planen wir vorerst nicht mit einzubinden, weil wir glauben, dass wir ein gute Größe erreicht haben. Alles darüber hinaus wäre dann wirklich Massenabfertigung und Sell-Out und würden auch an Charme und Reiz für uns und unsere Gäste verlieren.
Worin liegt für euch der Reiz des Wiener Gürtels? Könnte das ganze denn auch als „Ringaffäre“ stattfinden?
Die unmittelbare Nähe der Clubs. In maximal fünf Gehminuten erreicht man jede Location zwischen The Loft und dasWerk. Selbst die Afterhour ist mit der U6 in nicht mal zehn Minuten drin. Als Ringaffäre könnte es aus semantischen Gründen schon mal nicht funktionieren. Außerdem ist der Ring mit seinen Prunkbauten, den schicken Hotels und dem dazugehörigen Klientel nicht der passende Ort für so ein Spektakel. Wer es doch lieber zentraler hat, der wartet am besten auf unsere Frühlingsversion namens Karlsplatz Soiree.
Würdet ihr denn sagen, dass „Strizis und Mitzis“ eine treffende Bezeichnung für die Gürtelaffäre-Jünger ist?
Das lachende Auge sagt ja. Wir spielen mit dem verruchten Image des Gürtels und den vorherrschenden Stereotypen und versuchen mit einem gewissen Wording und den inszenierten Fotos der teilnehmenden DJs diese Vorurteile aufzubrechen. Mit der Veranstaltung versuchen wir auch den Westen Wiens neu zu beleben. In den letzten Jahren hat sich so gut wie alles in den zweiten Bezirk verlagert. Das Dreieck Fluc, Planetarium und Pratersauna waren über eine gewissen Zeitraum Ton angebend in Sachen Clubkultur. Wir sehen den Gürtel als Gegenstück im positiven Sinne. Neben der Grundsteingasse, dem Yppenmarkt und den etablierten Clubs und Bars gibt es in diesem Teil der Stadt sehr schön Plätze abseits von Prostitution und Korruption.
Wie schlägt sich Wien eurer Meinung nach als Partymetropole im internationalen Vergleich?
Vor ein bis zwei Jahren waren alle noch sehr optimistisch, dass Wien es doch schafft in den internationalen Reigen der Clubmetropolen aufzusteigen. Doch mit der temporären Sperrstundenverkürzung, den zum Teil mehr als harten Auflagen von Magistratsämtern und nicht unerheblichen Abfuhren wie der Vergnügungssteuer, wird es Clubbetreibern als auch Veranstaltern mehr als schwierig gemacht diese Stadt zu etablieren. Doch die Menschen sind erfinderisch. Wir dürfen also gespannt sein was sich da in nächster Zeit tun wird.
Wie sieht denn deine persönliche ideale Gürtelaffäre aus?
Jeder hat gewisse Vorstellungen wie eine ideale Party auszusehen hat. Für uns sieht eine ideale Veranstaltung so aus, dass alle Gäste ohne langes warten in jede Location rein kommen, sich die Besucher freundlich und mit Respekt begegnen, auf jedem Floor eine Function One steht mit Shure Headshell Systemen und drei Mixern, die je nach Wunsch ausgetauscht werden können, die Leute durchtanzen und für jeden Geschmack etwas dabei ist.
Danke für den Plausch und frohes Feiern!
Anmerkung: Johannes Piller ist auch Redakteur von The Gap. Das Interview wurde auf Initiative der Autorin geführt.