Als einer der größten Popstars unserer Zeit bekommt man einiges an Hit-Material angeboten. Manchmal soll es aber einfach nicht sein. Zehn Songs, die ursprünglich für Rihanna gedacht waren.
Grimes - Go ft. Blood Diamonds (© 4AD)
"Go" hatte Grimes gerne auf dem kommenden Rihanna-Album gesehen, die zeigte sich allerdings wenig beeindruckt. Klang ihr wohl zu sehr nach der letzten Platte, da hätte der Song nämlich gut raufgepasst. Jetzt singt ihn Grimes halt selbst.
Drake - Find Your Love (© Young Money/Cash Money)
Der von Kanye produzierte Drake-Song "Find Your Love" hatte bereits seinen fixen Platz auf Rihannas "Loud". Aus unbekannten Gründen wurde er wieder vom Tracklisting entfernt und Drake hat ihn kurzerhand selbst veröffentlicht. Riris Version hiervon zu hören wäre mal interessant.
Selena Gomez - Come & Get It (© Hollywood)
Stargate sind gemeinsam mit Ester Dean bereits für einige Rihanna-Hits verantwortlich. "Come & Get It" wurde für ihr "Unapologetic"-Album geschrieben, schaffte es jedoch letztendlich nicht auf das Album.
Rita Ora - R.I.P. ft. Tinie Tempah (© Roc Nation)
Diesem Smash inklusive Nneka-Sample steht "Rihanna" förmlich auf die Stirn geschrieben. Drake hatte "R.I.P." für ihr "Loud"-Album geschrieben, sie lehnte allerdings dankend ab. Drizzy dürfte es verkraftet haben.
Miley Cyrus - We Can't Stop (© RCA)
Mileys einschneidender Karriere-Moment wäre um ein Haar nicht passiert. Geschrieben wurde "We Can't Stop" tatsächlich für Rihanna. Die hatte zum dem Zeitpunkt aber mit "Diamonds" schon eine riesige Leadsingle am Start, also bekam Miley Cyrus den Track.
Beyoncé - Pretty Hurts (© Columbia)
"Pretty Hurts" hatte unsere Freundin Sia erst an Katy Perry gemailt, die die Nachricht in ihrem Posteingang jedoch einfach mal übersehen hat. Daraufhin sollte er an Rihanna gehen, die aber nach acht Monaten noch immer nicht dafür bezahlt hatte und ihn somit wieder verlor. Am Ende durfte sich Beyoncé freuen. So läuft das.
Jessie J - Do It like a Dude (© Lava/Island)
Als Jessie J noch nicht der unsympathischste Popstar aller Zeiten war, schrieb sie Songs für andere Künstler. "Do It Like a Dude" schickte sie an Rihannas Label, bekam ihn jedoch gleich wieder retour. Inklusive der Anweisung, ihn schnurstracks selbst aufzunehmen.
Jordin Sparks - Battlefield (© Jive)
"Battlefield" ist typischer Ryan Tedder-Bombast vom Allerfeinsten. Sogar mit Pauken. Mit Rihanna wäre das wohl ein Riesen-Hit geworden, die hat ihn jedoch weitergegeben. Unmittelbar nach dem Chris Brown-Vorfall Lyrics wie "why does love always feel like a battlefield" zu singen, wäre auch irgendwie komisch gewesen.
Fun - We Are Young ft. Janelle Monáe (© Fueled by Ramen)
Fun wollten eigentlich Rihanna für ihre Hymne "We Are Young" mit ins Boot holen. Die Band selbst meinte, sie habe den Song sogar gehört und er gefiel ihr. Irgendwas lief dann aber doch schief, und schließlich sprang Janelle Monáe ein. Auch keine schlechte Wahl.
Sia - Chandelier (© Monkey Puzzle)
Als Sia "Chandelier" schrieb, dachte sie an einer zukünftigen Rihanna-Single zu arbeiten. Gott sei Dank hat sie rechtzeitig bemerkt, dass einzig und allein sie selbst diesen Refrain singen kann. Was für ein Refrain.
Bis ein Pop-Song das richtige Zuhause gefunden hat, kann es schon mal länger dauern. Ein potentieller Hit wird abgelehnt, weitergereicht, weggeschnappt und Kollegen zugeschoben. Etwa weil er nicht zum Künstler passt, weil er mit dem Rest der bisher aufgenommenen Album-Tracks nicht harmoniert, weil man sich zu spät festlegt, oder auch weil so mancher einen weltweiten Hit einfach nicht erkennt, selbst dann, wenn er ihn direkt vor die Nase gesetzt bekommt.
Leona Loser
Jemandem wie Leona Lewis sollte man jedenfalls nie einen Job als A&R anbieten. Wie kann man bitte drei Welthits in den Sand setzen? „Burn„, der bekanntermaßen später an Ellie Goulding ging, wurde zwar für Leonas drittes Album aufgenommen, später aber wieder verworfen. Das von Ryan Tedder geschriebene „Halo“ hätte sie dann zwar gern genommen, aber wenn Beyoncé einen Song will, kriegt ihn verdammt noch mal auch Beyoncé. You don’t mess with Queen B. Und dann war da halt „We Found Love“ von Calvin Harris. Leona war sich nicht allzu sicher (?!) und hat dann doch lieber verzichtet. Der Song wanderte anschließend weiter zu Nicole Scherzinger, die jedoch zu beschäftigt war, um ihn auch tatsächlich aufzunehmen. Was ist das für eine Welt, in der man zu beschäftigt ist, um „We Found Love“ aufzunehmen? Veröffentlichen durfte ihn dann Rihanna, der Rest ist Pop-Geschichte. Leona Lewis muss sich so hart in den Arsch gebissen haben.
Richtige Entscheidungen treffen kann hingegen jemand wie Britney. „Milkshake“ und „Umbrella“ wurden ihr angeboten, hätten aber für sie nicht wirklich funktioniert und waren später entscheidende Wendepunkte in den Karrieren von Kelis und Rihanna. „Sweet Dreams My LA Ex“ wurde speziell für sie geschrieben und sollte als Antwort auf Justins „Cry Me A River“ fungieren, erschien ihr aber nicht besonders stilvoll und ging somit an S Club 7-Maus Rachel Stevens. Umgekehrt bekam Britney ihre eigenen größten Hits wiederum von anderen Künstlern abgetreten. „… Baby One More Time“ hatte Max Martin nämlich eigentlich für TLC geschrieben. Man stelle sich nur mal vor, die Schuluniform und „oh baybeh baybeh“ wären beinahe nie passiert. Pop wäre nicht das, was es heute ist. Selbiges gilt für „I’m a Slave 4 U„, das erst von Janet Jackson abgelehnt werden musste, und das von Kylie abgewälzte „Toxic„. Well done Britney.
Rihanna als Nonplusultra
Scheinbar ist es heutzutage aber so, dass so ziemlich jeder Track erst mal für Rihanna gedacht ist. Ist auch irgendwie logisch, sie könnte einen Furz veröffentlichen und er würde durch die Decke gehen. Willst du also einen Hit schreiben, musst du dir demnach zunächst folgende Frage stellen: „Würde Rihanna das singen?“. Dementsprechend viele Liedermacher möchten ihr einen Song andrehen und im besten Fall ordentlich damit verdienen. Riri darf aber haklig sein. Das jüngste Beispiel ist wohl Grimes, deren aktuelle Nummer, wie so viele andere auch, rihjected wurde. Grimes hat ihn dann einfach selbst aufgenommen. Passt auch.