Die Spur des Todes führt durchs Wuk

Vergangenen Samstagabend gastierten die texanischen Rabauken von Trail Of Dead im Wiener WUK. Wer in dem Glauben an ein fesches Alternative Rock-Konzert in halb-fetziger „Worlds Apart“-Manier hinging, fand sich schließlich schnell in einem ultralauten Chaos aus ausrastender Meute, Shots aus Plastikbechern kippenden Musikern und scheinbar etwas überforderten Securities. Fotograf Armin Rudelstorfer war ganz vorne mit dabei, Autorin Nicole Schöndorfer fühlte sich hingegen im eher hinteren Drittel wohler.

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Weird, wenn nicht sogar ein bisschen beirrend war die gesamte Performance der Südstaaten-Punks aus Austin letztes Wochenende im WUK. And You Will Know Us By The Trail Of Dead lieferten jedenfalls eine Show, die nicht nur aufgrund eines etwaig resultierenden Tinitus im Kopf hängen blieb, sondern auch ansonsten nachdrücklich durch Mark und Bein kroch. Riots, Schweiß und Schnaps – alles Essentielle dabei gewesen.

Eröffnet wurde der Late-Night-Zirkus selbstverständlich vom epischen Opener „Ode To Isis“ von der 2005er LP „Worlds Apart“, welcher das Publikum vermutlich absichtlich in Sicherheit zu wiegen beabsichtigte, denn von dem Moment an, als das muntere Quartett die Bühne betrat, gab es hauptsächlich schnelle und vor allem Schlagzeug-intensive (!) Punknummern, die kaum jemanden in den vorderen Reihen ruhig bleiben ließen – ob sie das nun wollten oder nicht.

Eigentlich wurde ja kaum ein Song so gespielt, wie er auf den Platten klang. Alles war intensiver, lauter, rasender, härter. Immer wieder wurde eine Hau-Drauf-Dresch-Coda angehängt, zwischendurch witzelnd ein “Cocktail“ gemixt oder auch einfach einmal eine Runde durch das Publikum spaziert. Alles zum Leid der offensichtlich Indie-Kids-verwöhnten Securities selbstverständlich. Naja, fuck it, die Band hatte immerhin einen Mordsspaß. Genau wie die Besucher, die vor lauter Begeisterung noch zehn Minuten nach Ende der Zugabe der Bühne entgegen brüllten. Kein Wunder also, dass das Konzert trotz halbvoller Bude als Upgrade zur Arena-Show vor gut zwei Jahren sowie bereits als ein Highlight des diesjährigen Wiener Konzertfrühlings gefeiert wird, denn um ehrlich zu sein, sollte ein Rock-Konzert ja eh genauso sein. Irgendwie so, als würde man der Spur des Todes hinterherjagen. Nur lustiger.

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