Wo geht’s in Wien hinauf? Wir haben recherchiert und zusammengestellt – für die gute Aussicht.
Hausberge rund um Wien (© Alexander Russy/Flickr)
Hier fällt die Wahl – wo man sich raufbeamen würde, wenn man könnte – um einiges schwerer. Denn so ziemlich jeder hat einen anderen Lieblings-Hausberg und das auch vollkommen zu Recht. Wo es am schönsten ist, wissen wir daher nicht – aber einen nicht schönen Fleck unter diesen Bergen Wiens zu finden, erscheint uns eigentlich unmöglich. Am besten also alle nacheinander angehen: Kahlenberg, Nussberg, Leopoldsberg, etc.
Albertina (© Nadine Obermüller)
Wo? 1. Bezirk Wie hoch? 1. Stock Mitten in der Stadt mal kurz erhaben fühlen, geht ziemlich gut am Fuße der Albertina. Wer sich auf den Stufen des Reiterdenkmals von Erzherzog Albrecht mit einer Bosna vom genau ein Stockwerk tiefer liegenden Bitzinger niederlässt, hat zumindest für diesen Moment alles richtig gemacht, denn der Blick auf die Staatsoper kann schon was.
Gloriette im Schlosspark Schönbrunn (© Harry Pammer/Flickr)
Wo? 13. Bezirk Wie hoch? 25,95 m Wer sich wie Sissi fühlen mag, der kann sich nach Schloss Schönbrunn begeben und dort die Gloriette im Schlosspark besteigen. Sie wurde 1775 vom Architekten Johann Ferdinand Hetzendorf von Hohenberg erbaut und sollte als Aussichtsplattform und zugleich Hauptblickfang dienen. Die Sicht muss man sich zwar meist mit vielen Touristen teilen, aber sie ist so schön, dass uns das egal sein kann.
Jubiläumswarte (© Christoph Sammer/Flickr)
Wo? 16. Bezirk Wie hoch? 31 m Hoch hinaus kann man auch im 16. Bezirk. Hier befindet sich in der Johann-Staud-Straße 80 auf der Vogeltennwiese die Jubiläumswarte. Die Aussichtsplattform ist dabei für alle frei zugänglich. Im Winter ist sie jedoch geschlossen. Hier lässt sich besonders gut erkennen, wie schön Wien und dessen Umgebung ist, hat man hier doch einen Blick über den Westen, kann also den Wienerwald erblicken, und auch der Blick nach Osten, über das Wiener Stadtgebiet, lässt keine Wünsche offen. Dafür lohnt sich dann auch die etwas längere Anreise mit Bus oder Auto.
Stephansdom (© Nadine Obermüller)
Wo? 1. Bezirk Wie hoch? 68,3 m Stephansdom-Besteigung kann man auch machen. Ein Ja dafür gibt es in diesem Fall aber nur für den Aufstieg zum Nordturm. Erstens, weil da die Pummerin zuhause ist und die Aussicht mit ihr zusammen nichts zu wünschen übrig lässt – und zweitens, weil man dafür nicht einmal Stufen steigen muss. Es gibt einen betreuten Lift, in dem ein kaputter und ein funktionierender Radiowecker stehen und einen, wenn man Glück hat, während der einminütigen Fahrt mit Hits wie Bonnie Tylers „It's a Heartache“ versorgt.
Ein absolutes Nein kriegt allerdings der Südturm des Steffls. Der Hinweis des Marc’o’Polo-Reiseführers, dass es sich hierbei um einen Insider-Tipp handle, hat einen leider gutgläubigerweise die 344 Treppen zur Türmerstube hochgetrieben. Und nein, der Ausblick entschädigte nicht. Fazit: Nur für Sensation Seeker, die ihre Klaustrophobie-Grenzen austesten möchten – für alle anderen ist das Gefühl, die unaufhörlichen Stufen auch immer wieder mit Entgegenkommenden teilen zu müssen, eher weniger lustig. Und wenn man oben ankommt, ist die Türmerstube außerdem dunkel und klein. Aber einen Fakt nimmt man fürs Leben mit: Ein Souvenirstand hat überall Platz.
Donauturm (© Wolle/Flickr)
Wo? 22. Bezirk Wie hoch? 150 m Wer sich fancy fühlen mag, der kann den Donauturm besuchen, der nicht nur eine Aussichtsplattform, sondern ebenso ein Restaurant und ein Kaffeehaus mit tollem Ausblick inkludiert. Gratis ist das nicht, der Eintritt kostet für Erwachsene 7,90. Verschiedene Kombitickets für andere Attraktionen in Wien (wie etwa das Wiener Riesenrad oder Time Travel) werden auch angeboten. Die Aussicht ist aber dennoch bussi und kann bei jedem Wetter genossen werden. Geöffnet ist bis Mitternacht. Ach ja, und das Ganze dreht sich auch.
Naturhistorisches Museum (© Melanie Richter/Flickr)
Wo? 1. Bezirk Wie hoch? 65 m Ins Naturhistorische Museum kann man nicht nur gehen, um sich etwa die Mineraliensammlung oder ausgestopfte Tiere anzusehen, man kann auch hingehen, um den guten Ausblick über das Musuemsquartier und den Ring zu genießen, denn jeden Mittwoch und jeden Sonntag gibt es Führungen im NHM, die einem auch auf das Dach bringen. Kosten tut das 7 Euro, anmelden braucht man sich dafür nicht.
Riesenrad und Prater Turm (© ConstantinAB bzw. Pixi/Flickr)
Wo? 2. Bezirk Wie hoch? 64,75 m bzw. 117 m Der Prater in Wien bietet gleich zwei hohe Attraktionen. Einerseits wäre da das bekannte Riesenrad, dessen höchster Punkt sich 64,75 Meter über dem Erdboden befindet. Das Riesenrad gehört ja bekanntlich genau so zu Wien wie Richard Lugner am Opernball und sudern (und sudern über Richard Lugner am Opernball). Andererseits bietet auch der Prater Turm, der seine Besucher auf 95 Meter hochfahren lässt, einen Adrenalinkick. Der Prater Turm ist das höchste Fahrgeschäft in Österreich und wer denn bezwingt, der hat sicher auch keine Angst mehr vor der Steuererklärung oder der nächsten Statistik-Prüfung im Studium.
Haus des Meeres (© Martin Schachermayer/Flickr)
Wo? 6. Bezirk Wie hoch? 47 m Einen Flakturm besteigen – davon träumen wir doch alle. Gut, dass sich das Haus des Meeres nicht nur an der Außenwand beklettern lässt, sondern dass man dem Sea World von Wien auch bis ganz nach oben aufs Dach steigen darf. Mehr Infos zum Aufstieg mit 192 Stufen gibt es hier.
Onyx Bar im Haas Haus (© Nadine Obermüller)
Wo? 1. Bezirk Wie hoch? 6. Stock In der Onyx Bar im Haas Haus muss man seine Jacke an der Garderobe wie im Theater abgeben. Also vielleicht nicht mit den Lidl-Einkäufen hochfahren. Ansonsten braucht man sich aber nichts denken, wenn man dort einmal als Normalverdiener die Aussicht genießen möchte und sich dabei ein paar Nüsse mit Serviette geben will.
25 Hours Hotel (© brandbook.de/Flickr)
Wo? 7.Bezirk Wie hoch? 30 m In einer idealen Welt wäre es ziemlich einfach: Mit dem Lift zum „Dachboden“ im 25 Hours Hotel hochfahren, sich ein Getränk organisieren, es auf die Terrasse tragen und Glück haben, dass ein Tisch frei geworden ist. Aber es geht auch anders: Einfach direkt ans Geländer stellen und eh viel besser sehen. Nämlich einen wirklich sehr schönen und weiten Blick über Wien.
Melia im DC Tower (© Detlef Schobert/Flickr)
Wo? 22. Bezirk Wie hoch? 220 m
Es soll ja Leute geben, die den 21. und 22. Bezirk so sehr meiden wie andere damals ihre Mathematik-Hausübungen, aber für einen schönen Ausblick kann man auch mal die U1 in den hohen Norden Wiens nehmen. Im Meliá Vienna im DC Tower gibt es nicht nur die Möglichkeit zu übernachten, in der hauseigenen Cocktail Lounge & Bar, der 57 Lounge, kann bei einem Getränk auf der Terrasse der Blick über Wien genossen werden. Auch hier gilt wohl: fancy, my ass – aber wenn es schon mal etwas zu feiern gibt (und vielleicht jemand anders bezahlt), dann nur zu!
Le Loft im Sofitel (© Kiersten Chou/Flickr)
Wo? 2. Bezirk Wie hoch? 75 m Das Leben kann schon wie Sex and the City oder Gossip Girl sein – etwa dann, wenn man sich im Le Loft, dem Lokal des Hotels Sofitel befindet, wo man im 18. Stock über Wien sehen kann. Tief in die Tasche greifen muss man bei den Preisen des Lokals definitiv, die Sicht über den Stephansdom mag dafür entschädigen und ein zwei Instagram-Fotos mit dem Hashtag #gönnung gehen sich bestimmt auch aus.
Und nein, wir meinen natürlich nicht beruflich hinauf – woher sollten wir das auch wissen? Gemeint sind vielmehr all jene Orte, die es uns ermöglichen, Wien von oben zu erleben. Obwohl wir tagtäglich die Stadt zu Fuß und/oder mit den Öffis erkunden, wir uns in die engen Gassen im 1. Bezirk verliebt haben und unsere müden Füße uns nach dem Fortgehen nach Hause tragen, kann es doch nicht schaden, hin und wieder die Perspektive zu ändern und die Stadt mit all ihrer Schönheit von oben zu genießen. Und jetzt, wo der Sommer schon leise hallo gesagt hat, geht das natürlich besonders gut.
Unterschieden haben wir diese Sammlung von Wiens Besteigungsmöglichkeiten in folgenden Kategorien:
*Besteigung for Free: Freifahrt nach oben
*Besteigung mit Ticket: Aufstiege für wenig Kleingeld
*Besteigung und Konsumation: Restaurants, Bars und Cafés über den Wolken
Wer noch lohnenswertere Orte mit Aufstieg kennt, schreibt uns diese bitte gerne unter fohringer@monopol.at und obermueller@thegap.at. Glück auf!