»Sichtbarste Zielscheiben für Anfeindungen« – Drag-Performer*innen im Porträt

Vier Drag-Performer*innen erzählen uns, warum sie Drag machen, wer ihre Drag-Personas sind und warum Kinderbuchlesungen in Drag wichtig sind.

© Daniel Hill

Fotoshooting und Interview zugleich: Unser Fotograf Daniel Hill hat die Drag-Performer*innen Madame Léa, Finn, Lady Nutjob und Freya van Kant vor die Linse gebeten. Herausgekommen sind persönliche Porträts in Text und Bild.

Madame Léa

Madame Léa versteht ihre Performance als Hommage an Schwarze Frauen. (Foto: Daniel Hill)

Ich denke, dass Drag-Personen und auch trans Menschen an einer exponierten Position in der queeren Community stehen. Wir sind alles, was für manche verboten und ungewohnt ist. Deshalb hassen uns die Rechtsextremen. Wir zeigen eine Seite der menschlichen Natur, von der sie nicht wollen, dass sie gezeigt wird. Drag vermittelt Licht und Freude, Kampf für und Wissen über unsere Gemeinschaft. Rechtsextreme wollen uns zum Schweigen bringen. Sie wollen die Kontrolle haben, ein System und einen Status quo aufrechterhalten, auch wenn dies für andere schädlich ist. Kinder sind ihnen egal. Sie wollen eine Politik beibehalten, die auf Rassismus, Homophobie und Transphobie basiert. Drag als Mittel der Kunst und Kultur kann das aber ändern und ändert es bereits. Beispielsweise ist meine Drag-Persona, Madame Léa, eine Hommage an Schwarze Frauen und eine Botschaft an alle BIPoC, trans Menschen und Migrant*innen, die zum Ausdruck bringt, dass alles möglich ist. Sie ist eine Diva, die den Stil und das Lebensgefühl Brasiliens und Südamerikas repräsentiert, eben auch eine Night-Club-Diva, eine Schauspielerin, eine Tänzerin. Sie ist alles, was für mich vorstellbar ist.

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