Die Gruppe Tocotronic wechselte gestern vom kleinen und stickigem B72, das im April für ein Überraschungskonzert herhielt, rüber auf die große Freiluftbühne der Arena.
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„Anheizen“ ist bei diesen Temperaturen eh obsolet. Kommando Elefant wollten Affenhitze das Publikum zum Kollabieren bringen. Boten aber wenig Überraschung. Sie oszillieren zwischen widerwärtiger Niedlichkeit und Bratz-Gitarrenelektro und kommen sich dabei ziemlich lässig vor – Wo sind die O-Saft-Verschütter, wenn man sie mal braucht. Obwohl. Den Männern in Funktionskleidung hat das sicher gefallen. Im Anschluss daran eiferten Adrian Wenzel und sein Krachmandl-Orchester Kreisky darum, wer die wenigsten Töne trifft und dabei am elegantesten die Hände ins Publikum wirft. Das wirkte gleich ungemein erfrischender als das Geplänkel vorhin. Stil-Punkt, -Satz und -Sieg für Kreisky in diesem Fall.
Tocotronic bewegten sich dann, die eigene Lässigkeit gustierend, zum Rot der Abenddämmerung in das Sichtfeld des Publikums. Die hauptsächlich aus dem neuen Album gemeißelte Setlist, wurde durch die, aus Radio, Film und Fernsehen bekannten Klassiker perforiert. Dirk pfefferte abwechselnd das obligatorische „Wien“ und sein verschmitzte Buben-Lächeln Richtung Sonntagspublikum. Trotz dem neu gefundenen Zug zum Pop darf auch grau-meliert noch skandiert werden. Die Albert Aylersche Weisheit zum Beispiel, dass „Music (…) the healing force of the universe“ ist.
Bei „Aber Hier Leben“ durften dann alle wieder mit-haten und sich bei "Freiburg" die Magengrube durchschütteln lassen. Tocotronic schickten Küsse in die Arena und Wien konterte mit heftigem Herzflattern. Das selten gespielte „Du Bist Ganz Schön Bedient“ fand auch seinen Platz in die 18 Songs starke Liederliste. Nach und während der zweiten Zugabe wurde kapituliert. Manchmal siegt sie eben doch, die Liebe. Bussi.