Eröffnungstage auf der 54. Internationalen Kunstausstellung, der Biennale in Venedig: Franz West und Gelitin.


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Der Nachtzug spuckt die Ankömmlinge direkt am Canal Grande aus. Mit einem „Avanti, avanti“ versucht das Personal der Vaporetti, der Wassertaxis Venedigs, das Ein- und Aussteigen zu beschleunigen. Der Canal Grande ist das Rückgrad jener Stadt, die von oben betrachtet einem Fisch gleicht und auch als Tor zum Orient bezeichnet wird. Obwohl man auch mit dem Vaporetto vom Bahnhof nach San Marco ungefähr eine dreiviertel Stunde unterwegs ist, ist es der direkteste Weg. In den Arealen dahinter verzweigen sich die Kanäle. Versucht man die touristischen Trampelpfade zu vermeiden und ein wenig auszuweichen, kann es leicht passieren, dass man verzaubert von wunderbaren, versteckten Innenhof-Gärten einfach in einer Sackgasse landet.
Abgesehen von zahlreichen Neben-Events, in denen auch Kunst gezeigt wird, sind die 89 Nationalpavillons und die beiden heuer von der Schweizer Kuratorin Bice Curiger zusammengestellten Ausstellungen im Arsenale und im Padiglione Centrale in den Gardini die zentralen Orientierungspunkte auf der Biennale-Landkarte, nicht zu vergessen natürlich auch die allabendlichen Parties in den Hotels, Palazzi und Instituti aller Art. Meidet der kunstinteressierte Besucher vorerst mal die National-Palazzi in der Stadt und startet in den westlich von San Marco liegenden Gardini oder dem Arsenale, ist es noch möglich, den Touristenmassen auszuweichen.
Gehört man nicht zu denjenigen, die sich schon zeitig auf das Biennale-Gelände begeben, hängt es vom Glück des günstigen Moments und der Anzahl der Wartenden vor den einzelnen Pavillons ab, wieviel man zu sehen kriegt. Gerade am ersten Tag vertraut man sich immer wieder auch den Schlangen vor den Eingängen an und hofft, dass sich soviele nicht irren können.
Mit einer Performance im Außenbereich des Arsenale war auch die Künstlergruppe Gelitin, vertreten. Ebenso der Musiker Philipp Quehenberger. Mit Franz West erhielt heuer erstmals ein österreichischer Künstler den Goldenen Löwen für sein Lebenswerk. Er wurde auch von Bice Curiger eingeladen einen der vier sogenannten Para-Pavillons zu gestalten.
Biennale Venedig
4. Juni – 27. November 2011