Pratersauna-Betreiber Hennes Weiss und Stefan Hiess plaudern in Vorfreude auf ihr Lighthouse Festival diesen Frühling an der kroatischen Küste. Top-Acts und heimische Favoriten gibt es im eigenen kleinen Festival-Dorf zu feiern.
Wie ergänzt ihr die anderen Festivals an der kroatischen Küste? Was macht ihr anders?
Ein Großteil aller kroatischen Festivals wird von englischen Agenturen veranstaltet. Die Festivalgäste sind also zum Großteil aus UK, das Booking ist der Zielgruppe angepasst und die Organisation läuft auch direkt über England. Wir sind der erste deutschsprachige Festivalveranstalter mit elektronischer Ausrichtung in Kroatien und arbeiten mit Partnern in Deutschland, der Schweiz aber auch Kroatien und Slowenien zusammen. Unser Fokus liegt daher zunächst auf dem deutschsprachigen Raum, auch musikalisch.
Was noch ist bei uns anders? Wir bieten den Festivalpass gleich mit einer Unterkunft an. Wahlweise auch mit Busanreise von mehreren Städten. Prinzipiell muss man sich also um nichts mehr kümmern. Wir haben die Ehre, eine mit Stränden umgebene eigene Pinienwald-Halbinsel als die „Unsere“ (Private Property) zu bezeichnen. Die Location ist mehr oder weniger ein „eigenes kleines Dorf“ mit verschiedenen Apartments, einem Hotel mit Pool & Spa, drei Restaurants, einem kleinen Supermarkt, einem Arzt und ein paar netten Spots, die wir abwechselnd und teils zugleich bespielen werden. Das alles liegt innerhalb zehn Minuten Gehdistanz. Diese Kombination ist selbst in Kroatien ziemlich einzigartig und für uns geht ein kleiner Traum in Erfüllung.
Modeselektor, Kollektiv Turmstrasse und Hercules & Love Affair. Von hip bis schick ist das Line-up sehr rund. Was darf man sich denn unter dem Progressive-Floor vorstellen?
Musikalisch kann man sich (wie der Name schon verrät) Progressive House & Trance vorstellen. Parallel zur Hauptbühne bespielen wir drei Minuten entfernt einen zweiten Floor, ebenfalls direkt am Meer auf Kiesboden unter Bäumen bei Schwarzlicht und Chai Tee. Gehostet wird das Ganze von der befreundeten Cosmic Space Disco aus Wien. Vielleicht gelingt es uns, nicht nur verschiedene Nationen zu verbinden, sondern auch Musikstile und Szenen.
Die großen Headliner (Hercules & Love Affair, Modeselektor, Kollektiv Turmstrasse, etc.) "müssen" natürlich sein, allerdings geht es uns bei dem Festival auch um den Gemeinschaftsgedanken und familiären Charakter. Aus diesem Grund sind natürlich viele unserer Kollegen und Freunde aus Österreich (z.B. HVOB, The New Tower Generation, Markus Lindner, Leap und Praterei Labels Showcases) dabei, als auch unsere Co-Hosts (Hive aus Zürich, Harry Klein aus München, Wupwup) mit Ihren jeweiligen Communities. Für einen Länder übergreifenden, interessanten Publikums-Mix ist also gesorgt.
Das Line-up hat ein paar dicke Headliner und eine Stange Locals – wird es dementsprechend eine große Bühne geben und rundherum kleine? Was könnt ihr über die Location verraten?
Auch hier ist alles anders als man von herkömmlichen Festivals gewohnt ist. Man könnte es mit einem Wanderzirkus Gleichgesinnter vergleichen, der je nach Tageszeit von einer Venue zur anderen hoppt. In Summe gibt es sechs unterschiedliche Stages; im ersten Jahr werden nur zwei Floors und ein kleiner Sidefloor gleichzeitig bespielt; wir wollen nicht, dass sich das Ganze verläuft. Highlight wird sicherlich die Sunrise to Sundowner Daystage täglich von 7 bis 21 Uhr sein, die sich zwischen einem malerischen Lighthouse aus den 70ern am Spitz der Halbinsel – daher auch der Festivalname –, Pinienwald und unendlichem Meer mit Bademöglichkeit befindet. Und dann gibt es noch ein Juwelgebäude aus den frühen 80ern, das passender Weise tatsächlich der Pratersauna ähnelt. Viel mehr möchten wir noch nicht verraten, schlussendlich haben wir im ersten Jahr auch noch die Möglichkeit, alle zu überraschen.