Beyoncé chillt erst mal schön und lässt die Popwelt im Dunkeln tappen. Ihr lang erwartetes fünftes Album bleibt dabei weiterhin ein gänzlich unkommentiertes Mysterium.
Beyoncé ist einer dieser Popstars, die man einfach nur beim Vornamen kennt. So wie Cher. Oder Madonna. Adele. Jesus. Ihr wisst schon. Beweisen muss die Dame jedenfalls nichts mehr, mit Destiny‘s Child hat sie Girlband-Geschichte geschrieben und „Single Ladies“ oder „Crazy in Love“ sind längst sowas wie Klassiker der modernen Pop-Ära.
Seitdem Beyoncé ihr ganz okayes aber dennoch stimmiges viertes Album „4“ (was für ein Albumtitel!) veröffentlicht hat, sind nunmehr zweieinhalb Jahre vergangen. Als sie Ende 2012 als Headliner für die diesjährige Super Bowl Halbzeit-Show angekündigt wurde, hätte alles so schön werden können: Premiere einer neuen Single als Finale der Performance, Album ein paar Wochen später, Tour-Ankündigung direkt hinterher. Bäm. Beyoncé-Weltherrschaft.
Fünftes Album – Lass mal
Naja, die „Mrs. Carter Show World Tour“ kam tatsächlich. Aber neues Material? Nö, lass mal. Offenbar gilt es schließlich ein zwei Jahre altes Album zu promoten. Ein möglicher Nachfolger wird mal eben eiskalt totgeschwiegen. Einzig und allein in TV-Spots für Textilriesen und Softdrinkhersteller bekommt man einen Eindruck, wie Beyoncé 2013 klingen könnte. „Standing on the Sun“ und „Grown Woman“ hört man da, entstanden durch Zusammenarbeit mit der nicht ganz so kollaborationsscheuen Sia Furler bzw. Beat-Altmeister Timbaland. Klingt sogar recht vielversprechend, und die Existenz eines neuen Albums kann somit zumindest nicht mehr abgestritten werden. Egal, immerhin zweites Standbein aufgebaut. Werbe-Queen Beyoncé.
Während also die Kolleginnen Gaga und Britney in der Zwischenzeit mittelprächtige bis unterdurchschnittliche Longplayer veröffentlichen, wird aus dem ominösen fünften Beyoncé-Album eine dieser Urban Legends, die man sich am Lagerfeuer erzählt. Jetzt ein Presse-Statement raushauen, in dem die Veröffentlichung des sechsten Studio-Albums bekanntgegeben wird, das wär doch mal was. Einfach mal so tun als wär nichts gewesen. „Es gab nie ein fünftes Album, gehen sie bitte weiter, hier gibt es nichts zu sehen, kuck mal Lady Gaga zeigt ihre Mumu“.
Was genau sie dazu veranlasst hat, eine Promomöglichkeit wie den Super Bowl mit Abermillionen Fernsehzuschauern dermaßen zu versäumen, wir werden’s wohl nie erfahren. Fakt ist, die aktuellste Veröffentlichung aus dem Hause Beyoncé hört auf den Namen Blue Ivy und hat, zu ihrem Glück, von Papa Jay Z vorrangig innere Werte geerbt. Immerhin neigt sich ihre Tour dem Ende zu, und somit sieht es recht gut aus mit einem Release im kommenden Jahr. 2014 könnte ein zweites „Crazy in Love“ sicherlich nicht schaden. Unterm Strich reden wir hier von der Frau, die „bootylicious“ ins Oxford Dictionary gebracht hat. Sie wird schon wissen, was sie tut. Aber ey, Beyoncé, mach hinne!
Das fünfte Album von Beyoncé dürfte dann bald mal erscheinen, wenn es nach uns geht.