Freeride Filmfestival: Wenn die Berge ins Kino kommen

Volker Hölzl über das Freeride Film Festival Anfang November in Österreich und die Entwicklungen im Sport.

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© Searching For Gold © Fabian Lentsch

Auch dieses Jahr zieht das Freeride Filmfestival wieder durch die Lande. Beginnend am 02.11.2017 in Innsbruck werden insgesamt 11 Tour- und Special-Termine in Österreich, Deutschland und der Schweiz zelebriert, wo alle Wintersport-Begeisterten durch die schneegeschwängerten Film-Vorführungen auf ihre Kosten kommen. Das filmische Highlight stellt sicherlich die Europa Premiere von „Life of Glide“ dar, in dem die lebende Freeride-Legende Jeremy Jones über die Faszination des Gleitens auf Wasser in unterschiedlichen Aggregatzuständen erzählt.Wieder entführen die Filme das Publikum in die verschiedensten Winkel der Welt, weit weg wie Kirgistan oder zum Greifen nah, vor die Haustür am Arlberg oder in der Schweiz.

Jacky Paaso © Zur Verfügung gestellt vom Freeride Film Festival

Freeride Filmfestival Organisator Volker Hölzl war so nett, einige Fragen zum Event zu beantworten:

Wer bist du und wie entstand das Freeride Filmfestival?

Ich bin selbständiger Unternehmer mit dem Schwerpunkt Events im Wintersportbereich. Bei mir dreht sich zu 90% alles um das Thema Freeriden. Und das schon seit mehr als 15 Jahren. Begonnen hat alles mit Freeride Camps die ich in meiner alten Heimat, in den Skigebieten rund um Zell am See, veranstaltet habe.

Aus der Beschäftigung mit dem Thema Freeriden hat sich das Freeride Filmfestival dann von selbst ergeben. Mir ist Ende der Nullerjahre aufgefallen, dass es eine Menge an interessanten heimischen Filmproduktionen gibt. Nachdem ich schon immer gerne veranstaltet habe, war es für mich klar, diesen Filmen eine Plattform zu bieten und selbst ein Festival zu starten. Das erste FFF, fand dann 2010 im WUK statt.

Wieso ist ein Freeride Filmfestival im Flachland so gut besucht?

Weil es überall Schneeverrückte und Wintersportenthusiasten gibt. Die kommen nicht nur aus den Bergen und den westlichen Bundesländern. Nein, ganz im Gegenteil, da wo es keine Berge gibt, ist, glaube ich, das Verlangen danach noch viel größer als bei denen, die die Berge vor der Haustüre haben. Und man darf nicht vergessen, Wien z.B. beherbergt viele “Zuargroaste” aus den gebirgigen Bundesländern und die sind froh, wenn sie im fernen Wien Ski- und Snowboardfilme zu sehen bekommen.

Wie siehst du die Zukunft des Wintersports, hast du ökologische Bedenken?

Der Wintersport wird sich aufgrund des Klimawandels und der Erwärmung in immer höhere Lagen zurückziehen. Dadurch wird das Skifahren teurer in der Angebotsschaffung und weniger leistbar für die Masse. Aus dem Volkssport wird ein Nischen- und Reichensport.

Ökologische Bedenken habe ich durch die massive technische Aufrüstung in den Skigebieten. Die großen Anlagen müssen durch ein mögliches Wegbrechen des Wintergeschäftes jetzt und zukünftig auch im Sommer ausgelastet werden. Immer mehr Gäste bevölkern im Sommer verstärkt die Berge. Gern gesehen sind Mountainbiker und neuerdings E-Mountainbiker, die mit weniger Kraftaufwand hinauf auf den Berg kommen und sich im Gelände verteilen. Dass dadurch die Ruheräume für die Natur und das Wild beeinträchtigt werden sehe ich als zukünftiges Problem. Kurzum – auf die Gipfel werden Menschen transportiert, die dort oben zum Teil eigentlich nichts zu suchen haben.

Denkst du, dass Filme Einfluss haben auf die Art und Weise, wie freeriden ausgeübt wird?

Ja, ich glaube schon. Bei der Frage muss ich an Candide Thovex aus Frankreich, ehemaliger Freeride World Tour Gewinner und einen der besten Freerider der Gegenwart, denken. Mit seinem Style und seiner Art zu filmen (er hat seinen Fokus weg vom Contest hin zum Filmen gelegt) hat er sicherlich Einfluss darauf, wie Freeskiing und Freeriden gesehen und ausgeübt werden. Schaut mal hier rein, dann könnt ihr am besten verstehen wovon ich rede! 😉


Auf welchen Film im Programm freust du dich besonders?

Ich freu mich sehr auf die neuen Filme der Innsbrucker Filmemacherszene. Das sind Whiteroom Productions mit ihrem Film “Searching For Gold”, Hanno Mackowitz mit “Struktur” und Fabian Lentsch mit “Yamas”. Alle drei Filme sind beim FFF im Programm.

Das Niveau hat sich in den letzten Jahren so massiv gesteigert, dass man schon fast von einem goldenen Zeitalter des Österreichischen Ski- und Freeridefilms reden kann. Mein Partner Harry Putz und ich werden dranbleiben und die Österreichische Filmszene weiterhin mit unserer Plattform unterstützen.

Die Einladung zum Träumen kann bei folgenden Terminen angenommen werden:

TOUR
DO 02.11. Innsbruck
FR 03.11. Luzern
SA 04.11. Zürich
SO 05.11. München
MO 06.11. Darmstadt
DI 07.11. Köln
MI 08.11. Berlin
DO 09.11. Wien

SPECIALS
SO 19.11. Salzburg
MO 20.11. Dornbirn
DI 21.11. Villach

Weitere Details auf https://www.freeride-filmfestival.com/

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