Fusion-Clubbar mit Privatstrand

Die Szene in Wien floriert. Doch neben den großen Locations wird nach wie vor in kleinen Clubs, in den Beisln und Pubs der Hauptstadt gefeiert. Doch tut sich da irgendwas? Genau hier fragen wir nach. Heute bei Luke von der Tonstube.

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Wenn es heiß ist und keiner mehr drinnen sitzen mag, öffnet man halt den Gastgarten. Oder man besorgt sich eine Außenstelle am Donaukanal. Die Tonstube aus Wien Mariahilf macht sogar beides. Egal ob drinnen oder draußen, die Crew der Tonstube sorgt für gute Beats von Electro bis Hip-Hop und Funk, kalte Getränke und auch Essen. Ist ja immerhin auch ein Fusion-Bar-Gastro-Club.

Wir haben vor drei Jahren schon einmal angeklopft und wollten Antworten. Heute können wir sagen – ob nun Club, Bar oder Gastrobetrieb – seit der Eröffnung der Tonstube ist so einiges richtig gelaufen. Weitere Lokale, super Events, zufriedene Gäste. Und irgendwie doch Club im kleinen Rahmen. Luke, einer der Gründer der Tonstube, hat uns aufgeklärt, was denn so läuft.

Kurz nach eurer Eröffnung, 2012, hatten wir euch schon mal im Interview. Sind eure Pläne nun so aufgegangen, wie ihr es euch vorgestellt habt?

Naja, vorgestellt haben wir uns eigentlich nie wirklich viel. Es ist mehr oder weniger so gekommen, wie wir es uns erhofft und gewünscht haben, dass die Tonstube in einem stetigen Wandel ist und sich von Zeit zu Zeit auch wieder verändert, wenn nicht gar neu erfindet. Gemeinsam mit der Umgebung, mit dem Inventar, unseren Bookings und natürlich mit unseren liebevollen Gästen.

Ihr seid ja nicht zwingend ein Club, aber klopft mit eurem Programm an der Clubszene an. Gibt es da im Bobo-Gretzl einen Konkurrenzkampf?

Wir glauben, dass es gerade im 6. Bezirk sehr viele, charmante kleine Orte gibt, welche einen guten Job machen. Wir haben auch beobachtet, dass es in den letzten Jahren viele kreative, neue Orte gibt, welche den 6. Bezirk die letzten 1-2 Jahre gehörig aufleben haben lassen. Wir sehen das Ganze sehr positiv, da wir glauben, dass Konkurrenz viel mehr belebt, als dass sie hemmend auf unsere Tonstube wirkt. Denn was gibt es Schöneres, als eine Nacht bei uns im Sechsten um die Häuser zu ziehen, um eine schöne "Clubbar" Runde mit Freunden zu genießen.

Generell muss man sich als kleine Location in Wien ja behaupten. Das Angebot ist groß. Lasst es sich mit der Tonstube gut leben oder ist es jeden Tag ein neuer Kampf um Brot und Wasser?

Prinzipiell sind wir mit dem Verlauf sehr zufrieden. Fazit ist, dass die Gastronomie mittlerweile ein Job ist wie jeder andere – die glorreiche Zeit, in der in der Gastronomie das große Geld zu finden ist, ist unseres Erachtens vorbei. Aber glauben wir auch, dass das Geld nicht der Anreiz sein darf, um einen guten Job zu machen und ein Lokal solide zu führen. Unsere Devise seit unserem ersten Tag war immer: Leben und leben lassen – dementsprechend ist auch unsere Preispolitik. Die jungen Menschen sollen es sich leisten können, gemeinsam in einem gemütlichen Ambiente wie der Tonstube ein oder zwei Bier mit Freunden zu trinken. Man muss den Leuten nicht unnötig das Geld aus der Tasche ziehen. Wir bemerken auch, dass unsere Gäste dafür sehr dankbar sind, was unsere Preisgestaltung betrifft. Abschließend ist zu sagen, dass wir keinesfalls jammern wollen – es läuft gut, und wir hoffen, dass das auch noch lange so bleibt.

In eurem letzten Interview habt ihr gesagt, dass Electronic im Vordergrund stehe, aber alles andere nicht ausgeschlossen wird. Wie hat sich euer musikalisches Programm mittlerweile entwickelt?

Dies war seit dem Eröffnungswochenende der Plan – und es ist schön zu sehen, dass er uns mehr oder weniger gelungen ist. Wir lassen uns hier wirklich nicht einengen, was das Genre betrifft. Sprich, es ist für fast jedermann/frau was dabei.

Macht ihr alle Veranstaltungen selbst oder kann bei euch jeder ein Fest organisieren?

Prinzipiell ist es möglich, bei uns eine Veranstaltung zu organisieren. Dabei schauen wir uns die potenziellen Organisatoren aber sehr gründlich an. Grundsätzlich ist aber zu sagen, dass wir mittlerweile einen sehr großen Pool an guten Veranstaltern haben und mit diesen auch wunderbar zusammenarbeiten. Wir bemerken, dass wir ein beliebter Ort sind, um gemütliche Feste zu feiern.

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