Irgendwo zwischen Schottland und Island liegen die Färöer, eine baumlose Insel mit 40.000 Menschen, 70.000 Schafen und ca. 2 Millionen für den Export bestimmten salmonischen Todesopfern pro Jahr.
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Die Färöer haben natürlich eine eigene Fluglinie: Atlantic Airways. Die Insel zu bereisen ist nicht ganz billig. Mit 600 EUR ab Wien muss der Reisende mindestens rechnen.
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Dafür kann man den hohen Flugpreis im Tax-Free-Shop am Flughafen gleich mit Steuerersparnis kompensieren. Zigaretten sind schwer zu finden, weil hinter einem Vorhang versteckt, damit Unter-18-Jährige nicht erfahren, dass es so etwas überhaupt gibt. Die dürfen nämlich nicht nachschauen.
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Ca. 70km vom Flughafen im Gøtuvík-Fjord ist das G! Festival zu Hause. Hier gibt es zwei Ortschaften: Nor∂ragøta und Sy∂ragøta, die ca. 1 km von einander entfernt sind. Dieses Haus markiert die Mitte.
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Der erste Stop am Tag vor dem Festival ist ein privater Gig von Orka in Benjamins Wohnzimmer ca. 100m vom Festivalgelände. Orka wird am Waves zu sehen sein, der lokale Superstar Benjamin leider nicht.
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Das ist unsere kleine Gruppe von internationalen Delegierten und Journalisten beim Wohnzimmer-Gig.
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Für Benjamin selbst ist kein Platz mehr, deswegen sitzt er mit dem Mischpult auf dem Kasten.
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In Gøta gibt es keine Hotels, deswegen sind wir alle privat untergebracht. In meinem Gästehaus darf ich aus 3 Zimmerangeboten wählen. Hello Kitty war mir doch zu steil.
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Den Dreamcatcher hab ich besser ausgehalten.
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Der Blick aus dem Zimmer ist färömenal.
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Die Festivalbesucher sind weniger luxuriös untergebracht, auch weil es ein Stück unwirtlicher ist da oben und die Jahreszeiten im Halbstundentakt wechseln können.
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Am Weg zum Festival hält mich gegen Mittag ein freundlicher Eingeborener auf. Wir verständigen uns in färöisch-englisch ganz gut. Er nimmt gerade den 1km-Marsch zum Festival in Angriff. 14 Stunden später treffe ich ihn am Heimweg wieder. Er hat schon ca. 300 Meter zurückgelegt. Sein aktiver Wortschatz ist mittlerweile stark beeinträchtigt.
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Die erste Band am Nachmittag auf dem Kunstrasenplatz in der Wohnsiedlung sind die isischen Metaller Momentum. Gefolgt von den färöischen Synarchy. Es gibt ebensoviele Zuseher wie Dezibel: 110
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Links neben der Bühne ist ein aktiv von Kindern bevölkerter Spielplatz. Die drei Jungs auf der Wippe verharrten eine gute halbe Stunde in dieser Pose.
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Die Hauptbühne befindet sich am Strand und wird manchmal auch vom Meer unterspült.
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Wer gerade nicht zuhören will, nimmt ein Bad im Hotbot mit anschließender Abkühlung im Atlantik.
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Hinter Hotbot und finnischer Sauna arbeiten sich vornehmlich lokale Musikgrößen ab.
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Die dritte Bühne ist ein Elektrofloor in einer Ruine. Übernörd wird mir schon alleine des Namens wegen in guter Erinnerung bleiben.
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Das Festivalcatering ist mit Sicherheit das beste der Welt: Sushi frisch aus dem Meer.
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Wem das zu einfach ist, kann sich in einem temporären Restaurant ein 3-Gangmenu aus Fischsuppe, Leg of Lamb und Crème Brûlée genehmigen.
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Am letzten Tag gibt es aber Volksküche. Fangfrischer Lachs wird auf dem Strand zubereitet und gratis verteilt.
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Mit Erdäpfelpüree.
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So wird der Lachs in Fischfarmen angebaut und geerntet. Kollege Gerald Heidegger vom ORF schaut ihm beim Springen zu.
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Das ist Jón Tyril, der Gründer und Chef des G! Festivals.
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„Qou Vadis“ ist färöisch und bedeutet „Quo Vadis“
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Schwimmen geht auch ohne Hotbot. Allerdings ist es für Nicht-Eingeborene ohne Restalkohol bei 8°C lebensgefährlich.
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Dann schon lieber laufen. Ungestört bei perfekten 15°C.
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Oder Fußball spielen am Kunstrasenplatz. Hier bereiten sich die Färöer auf ihren nächsten Sieg in der WM-Qualifikation vor.
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Jens Martin Knudsen ist übrigens wirklich ein Held hier. Die Haube hat er immer dabei und wer 5 Tage auf den Inseln weilt, trifft ihn auch bestimmt persönlich.
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Im Sirkus, dem besten Club der Hauptstadt Tórshavn hängen Bilder von längst vergangenen Zeiten. Landskrona heißt das färöische Córdoba.
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Drogenkonsum ist hier legal. Die Lokale heißen wie die Hauptspeisen: Koks und Gras.
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Das ist das Plattengeschäft des färöischen Labels Tutl. Die veröffentlichen 50 Alben pro Jahr, was bei 40.000 Einwohnern ein Album pro 800 Einwohner macht. Das wären auf Österreich umgelegt 10.000 Alben pro Jahr. Musik hat dort einen anderen Stellenwert.
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Die Autos werden einfach nummeriert.
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Das ist das Tutl-Hauptquartier. Im Vordergrund: ein Baum. Bäume sind hier rar, weil die dem starken Wind nicht standhalten, gibt es sie nur in Städten, Parks und Gärten.
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Ein Regenbogen. Es regnet hier oft. Regenbøgen sind im Gegensatz zu Bäumen sehr häufig.
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Das ist das Bureau des Premierministers. Auf dem Dach sind keine Scharfschützen. Es gibt auch sonst kein Sicherheitspersonal. Die Leute auf den Färöern sperren weder Häuser noch Autos ab. Betreiber von Schlüsseldiensten gehören hier neben Holzfällern zu den erfolglosesten Geschäftsleuten.
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Das muss ein Technoclub sein.
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Das ist der größte Wald der Färöer: Ein Park in Tórshavn.
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Das getrocknete Lammfleisch ist eine einmalige Delikatesse. Ein zweites Mal hätte ich sie auch nur schwer bei mir behalten.
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So ist mir das Schaf schon lieber. Es gibt zwei Brauereien hier. Das ist eine Brauerei pro 20.000 Einwohner. Das wären auf Österreich umgelegt 400 Brauereien. Ca. 170 haben wir tatsächlich. Dafür liegen wir beim doppelten Pro-Kopf-Verbrauch. Skál!
Jeden Juli feiern gut 6.000 der Erstgenannten beim G! Festival in Sy∂rugøta über drei Tage zu Musik der Färöer und hauptsächlich skandinavischen Gästen. Der musikalische Bogen spannt sich von Metal über Indie-Pop, Punk, Elektronik und Reggae zu einheimischen Fän∂rich-Klängen. Das trinkfeste, jugendliche Publikum campiert wie hierzulande bei deutlich niedrigeren Temperaturen in der Nähe des Festivalgeländes, das mitten in einem 300-Einwohner Dorf zwischen Spielplatz und Strand liegt.
Trivia: Drei färöische Bands (Orka, Budam, Frostfelt kommen im Oktober nach Wien zum Waves Festival)
Die kleine färöische Fotostory soll vor allem die Atmosphäre rundherum einfangen.