Haarausfall: Formen und Behandlung

Haarausfall ist natürlich, denn jeder verliert täglich aufgrund unterschiedlicher Wachstumszyklen bis zu hundert Kopfhaare.

© Adobe Stock / Diego Cervo

Der Haarverlust sollte jedoch nicht überhand nehmen, denn sonst können sich Geheimratsecken oder schlimmstenfalls sogar eine Glatze bilden. Dies kann zur großen psychischen Belastung werden. Viele Betroffene leiden unter sinkendem Selbstwertgefühl, depressiven Verstimmungen bis hin zur sozialen Isolation.

Es gibt verschiedene Formen von Haarausfall wie den erblich bedingten, kreisrunden oder diffusen Haarverlust. Doch die gute Nachricht vorweg: Niemand muss sich heutzutage mit dauerhaftem Haarverlust abfinden. Eine Haartransplantation kann die gewünschte Haarfülle wieder herstellen.

Was passiert bei Haarausfall?

Es gibt viele Gründe, warum es zu Haarausfall kommen kann, beispielsweise genetische Faktoren, fortschreitendes Alter, Stress oder Krankheiten. In all diesen und vielen weiteren Fällen kommt es oftmals zu Haarausfall, der sich durch kahle Stellen, Geheimratsecken oder gar eine Glatze äußert.

Haare, die sich im Kopfkissen, in der Haarbürste oder im Abfluss der Dusche befinden, sind noch lange kein Grund zur Sorge. Jedes Haar hat einen eigenen Wachstumszyklus, an dessen Ende es ausfällt. Anschließend beginnt er von Neuem und es wächst wieder nach. Darum verliert jeder täglich 70 bis 100 Haare.

Die verschiedenen Phasen sind:
– Anagenphase (Wachstumsphase)
– Katagenphase (Übergangsphase)
– Telogenphase (Ruhephase)

Das Haar fällt am Ende der Ruhephase aus und es beginnt ein neuer Zyklus. Bei Haarausfall kommen die Follikel an typischen Stellen wie den Geheimratsecken nicht aus der Ruhephase heraus. Nach dem natürlichen Haarausfall bildet sich dadurch kein neues. Dies ist die Haarausfall-Definition

Von Haarausfall wird gesprochen, wenn pro Tag und mehrere Wochen lang über 100 Haare ausfallen. Sie sind ausgedünnt oder bereits kahle Stellen zu sehen. Die häufigste Form ist der erblich bedingte Haarverlust (androgenetische Alopezie).

Erblich bedingter Haarausfall

Erblich bedingter Haarverlust, der die häufigste Haarausfallform darstellt, wird medizinisch als »androgenetische Alopezie« oder anlagebedingter Haarausfall bezeichnet. Hierzulande leiden etwa 60 Prozent der Männer und 25 Prozent der Frauen darunter.

Zur Standardbehandlung gehören bei Männern die Medikamente Minoxidil oder Finasterid oder auch eine Kombination beider Mittel. Dauerhafte Abhilfe schafft eine Haartransplantation. Ablauf und Risiken, darüber kann man sich im Vorfeld genau informieren und beraten lassen.

Zum erblich bedingten Haarverlust kommt es, da die Haarwurzeln überempfindlich auf das Hormon DHT (Dihydrotestosteron) reagieren. Die Wachstumsphase der Haare verkürzt sich. Im Gegenzug dazu verlängert sich die Ruhephase.

Bei Männern zieht sich zunächst einmal der Haaransatz zurück, bis auf dem oberen Kopf eine kreisrunde kahle Stelle entsteht. Der Haarverlust reicht von Geheimratsecken bis hin zur Halb- oder Vollglatze. Bei Frauen werden die Haare insgesamt dünner, meistens in der Scheitelregion, und es kommt zu einer hohen Stirn, da sich viele Follikel in der Ruhephase befinden.

Der erblich bedingte Haarausfall beginnt bei Männern meistens ab einem Alter von rund 20 bis 25 Jahren und bei Frauen ab 40 Jahren.

Kreisrunder Haarausfall

Beim kreisrunden Haarverlust, der medizinisch »Alopezia areata« genannt wird, fallen die Haare lokal begrenzt aus, sodass es auf dem Kopf zu einzelnen kahlen, runden Flecken kommt, die sich rasch ausbreiten. Die Haare werden, anders als beim erblich bedingten Haarausfall nicht allmählich lichter, sondern sie fallen plötzlich aus. Auch Körperhaare wie der Bart oder die Augenbrauen können betroffen sein.

Es wird vermutet, dass die Ursache in einer Autoimmunreaktion oder Entzündung zu finden ist. In ersterem Fall greifen die körpereigenen Abwehrzellen die Zellen der Wurzeln an, da sie im Irrglauben sind, dass es sich dabei um körperfremde Strukturen handelt. Zudem wird vermutet, dass genetische und psychische Aspekte den kreisrunden Haarverlust begünstigen.

Es gibt verschiedene Therapiemöglichkeiten. Die Kopfhaare wachsen oft ohne Therapie innerhalb eines Jahres wieder nach, aber auch Rückfälle sind häufig. 

Sind noch weitere Autoimmunerkrankungen wie eine Schuppenflechte vorhanden, ist die Prognose nicht so gut. Der kreisrunde Haarausfall zeigt sich nicht erst im höheren Alter, sondern betrifft insbesondere jüngere Menschen. 

Die Prognose hängt vom Auslöser und Stadium des Haarausfalls ab.

Diffuser Haarausfall

Bei diffusem, meist vorübergehenden Haarverlust lichten sich die Haare gleichmäßig auf dem gesamten Kopf. Wurde die Ursache gefunden und beseitigt, wachsen sie wieder nach. Frauen leiden häufiger darunter als Männer.

Mögliche Ursachen sind Hormonschwankungen, gesundheitliche Beschwerden wie Infektionen, Schilddrüsenerkrankungen oder Krebs, Hormonschwankungen, Mangelerscheinungen wie ein Eisen- oder Zinkmangel, Medikamente wie Betablocker oder Blutverdünner und Stress.

Wer zu lange mit der Ermittlung der Ursachen und deren Beseitigung wartet, riskiert eine dauerhafte Zerstörung der Haarfollikel.

Ist eine Haartransplantation das Richtige für mich?

Wenn der Haarverlust zunimmt, sollte die Ursache erkundet und etwas dagegen unternommen werden. Die Einnahme von Medikamenten oder die Nutzung von Mitteln wie Shampoos oder Tinkturen kann den Haarausfall oft verlangsamen, aber nicht aufhalten. Spätestens nach dem Absetzen der Präparate schreitet er meist voran.

Eine Haartransplantation ist in vielen Fällen die optimale Lösung, wenn es noch ausreichend funktionierende Haarfollikel mit Wurzeln gibt. Gesunde Haare werden hierbei auf die lichten Stellen verpflanzt. 

Geheimratsecken und eine Glatze am Hinterkopf, die beispielsweise bei Männern mit genetisch bedingtem Haarausfall entstehen, lassen sich mit der Eigenhaarverpflanzung kaschieren. 

Für Personen, die unter diffusem Haarverlust leiden oder eine Chemotherapie abgeschlossen und dadurch ihre Haare verloren haben, können ebenso eine Haarverpflanzung durchführen lassen. 

Es gibt verschiedene Haartransplantation-Behandlungen. Der behandelnde Arzt erkennt schnell, welche passend ist und ob sich eine Transplantation empfiehlt.

Ob eine Eigenhaartransplantation sinnvoll ist, hängt von der Ursache des Haarausfalls ab. Ist eine Krankheit der Auslöser, wachsen die Haare nach erfolgreicher Behandlung meist wieder. Die Kopfhaut und Haare sollten vor einer Transplantation frei von Erkrankungen und Entzündungen sein.

Fazit

Jeder verliert täglich Haare. Das ist normal. Sind es mehr als 100, kann sich dahinter jedoch ein krankhafter Haarausfall verbergen. Die psychischen Folgen sind nicht zu unterschätzen. 

Das Selbstwertgefühl und die Lebensqualität können enorm sinken. Die Behandlung hängt von der Ursache ab. Bei einem hormonellen und erblich bedingten Haarverlust ist die Therapie etwas schwieriger. 

Das Mittel Minoxidil kann die Durchblutung der Follikel fördern und die Aktivität der Haarwurzel anregen. Doch es kann zu unerwünschten Nebenwirkungen kommen. Daneben wird das Medikament Finasterid eingesetzt. 

Werden die Präparate abgesetzt, schreitet der Haarverlust jedoch wieder voran. In einigen Fällen ist er unaufhaltsam, sodass nur noch eine Haartransplantation hilft. Die möglichen Verfahren sind sehr vielseitig.

Inhaltliche Verantwortung: Lexia Digital Marketing OÜ

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