Fünf Minuten mit 2manydjs. Oder: Small Talk mit Wien-Bezug.
Am Anfang war das Chaos. Der Event Design Award fand Anfang April in der Ottakringer Brauerei statt und man hatte als Besucher den Eindruck, dass in Sachen Logistik noch Optimierungen möglich waren. Das vorab fixierte Interview mit den Mashup-Pionieren von 2manydjs ging irgendwo zwischen den Agenturen unter.
Nach einigen Telefonaten war klar, dass 2manydjs zehn Minuten vor ihrem – wie sich später herausstellen sollte – phänomenal-brachialen Auftritt noch ein paar Momente für Fragen fanden. Fünf Minuten Redezeit mit den 2 Electro-Berserkern aus Belgien. Nicht viel Spielraum, aber immerhin. Ein Interview also, das keines ist. Eine Wien-Anekdote ist sich dann auch noch ausgegangen. Ihr DJ-Set danach hingegen ließ ohnehin keine Fragen mehr aufkommen: Da wurden keine Gefangenen genommen!
The Gap: Ihr seid aus Belgien. Wie steht es um die elektronische Musikszene dort zurzeit?
Stephen Dewaele: Eigentlich gut, es gibt eine große Szene. Belgien war immer ein verrücktes Land was elektronische Musik betrifft. Hier passiert immer sehr viel und ich denke, gerade im Moment produzieren viele junge Menschen großartige Musik. Aber wenn es um Namen geht, wüsste ich gar nicht, womit ich beginnen soll, weil es einfach so viele Acts gibt. Ich glaube, das wird heuer ein belgisches Jahr.
Seid ihr eigentlich das erste Mal heute in Wien?
Nein, wir waren hier schon einmal, letztes Jahr oder vor zwei Jahren, ich kann mich nicht mehr erinnern und ich habe auch keinen Plan, wo wir damals aufgetreten sind.
Welche Eindrücke von dieser Stadt sind euch noch in Erinnerung?
Naja, wir gehen halt herum und schauen uns die Stadt an. Wir waren damals im Meridien Hotel und ich kann mich daran erinnern, dass ich einmal von dort aus um den Block herum spazieren ging. Plötzlich fand ich so ein altes Fotogeschäft. Ich bin also hinein und habe mir eine alte Fotokamera gekauft. Das war wirklich sehr nett. So habe ich also tolle Erinnerungen an Wien.
Woher nehmt ihr eure Einflüsse für das Produzieren?
David Dewaele: Das ist schwer zu sagen. Man kann nur mit dem Taxi fahren und einen guten Song hören und positiv beeinflusst werden. Das ganze Leben, alles, beeinflusst dich in gewisser Art.
Welche Musik hört ihr gerade so?
Stephen Dewaele: Oh Mann, wir hören so viel Musik! Wo sollen wir anfangen?! Ich höre sowohl großartige neue Sachen als auch altes Zeugs.
Aha. Wenn man das Mashup-Genre miterfunden und mindestens maßgeblich geprägt hat und dann auch noch New Rave mit ständigen Remixen veredelt hat, es sich mittlerweile mit laufenden Festival- und Corporate-Event-Bookings gemütlich machen kann, ja der hat es wohl nicht nötig sich intelligente Antworten für einen daher gelaufenen Österreicher einfallen zu lassen. Macht nichts. 2manydjs lassen es lieber auf dem Dancefloor böllern.