Ich kenn' nur diesen HC Strache

Wir haben Menschen auf der Straße gefragt, welche österreichischen Musiker und Musikerinnen sie kennen.

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Auf der Mariahilfer Straße, am Brunnenmarkt, der Döblinger Hauptstraße, dem Campus der Universität Wien und am Reumannplatz. Nein, es ging uns nicht darum, Grätzel gegeneinander auszuspielen, einen Wissenswettbewerb zu veranstalten oder noch einen Beweis zu erbringen, dass österreichische Musik eine Quote braucht. Tatsächlich hat es uns einfach interessiert, was außerhalb unserer Musikredakteursblase, in der sicher um die fünfzig Prozent unserer privaten Timelines und Feeds mit internationaler wie nationaler Musik voll sind, in der eine zugeknallte Studiotür sehr, sehr laut hallt, passiert.

Keine Studie

Wir haben bei der Herstellung des Videos darauf geachtet, Leute unterschiedlichen Alters und ungefähr gleich viele Frauen wie Männer anzusprechen. Das macht unser Video natürlich noch lange nicht zu einer Studie, aus der man gewaltige Schlüsse ziehen kann – an einem anderen Drehtag hätte die Sache auch ganz anders aussehen können. Das Video zeigt eher die Bandbreite der Nennungen, weniger ihre Häufigkeit. Die folgenden Beobachtungen, die wir beim Dreh gemacht haben, beziehen sich auf das Ausgangsmaterial:

Ältere Menschen for Mozart & Fendrich

Es stimmt, dass ältere Menschen, die wir befragt haben, oft Falco, Fendrich, Ambros und klassische Künstler wie Mozart genannt haben. Aber sie taten das nicht weniger als jüngere Menschen. Ältere Menschen haben dafür deutlich weniger oft aktuelle Acts genannt als jüngere Menschen. Insgesamt wurden aktuelle Acts weniger genannt.

Mehr Männer als Frauen

Es wurden insgesamt deutlich öfter männliche Künstler als weibliche genannt, obwohl wir explizit nach Musikern und Musikerinnen gefragt haben.

"Ich kenne niemanden",

hat so gut wie keiner gesagt.

Experten

DJ Phekt über den Weg zu laufen, war natürlich ein lustiger Zufall, Wien ist ein Dorf; generell hat sich aber gezeigt, dass Menschen, die weniger bekannte Acts (wobei wir mit "bekannt" hier Namen wie Falco oder Christina Stürmer meinen) nennen konnten, oft gleich mehrere nennen konnten.

Insgesamt

waren wir eher positiv überrascht. Natürlich herrschen die Austro-Pop Stars im kollektiven Gedächtnis vor, dennoch schaffen es auch aktuelle Künstler trotz aller Schwierigkeiten, die ihnen in den Weg gelegt werden, die Menschen zu erreichen. Wie gesagt – an einem anderen Tag hätte es ganz anders aussehen können: dennoch hat uns die zweimalige Nennung von "A.Geh Wirklich" im Kontrast dazu, dass zum Beispiel "Klangkarussel" gar nicht genannt wurde, ein Schmunzeln aufs Gesicht gezaubert.

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Wir bedanken uns bei Yasmin Szaraniec und Ibrahim Yildiz für die redaktionelle Arbeit, die Kameraarbeit und den Schnitt. Einen Youtube-Kanal haben wir übrigens auch. Hallo, Internet!

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