Bethesdas Wiedergänger hat die Switch erobert und ist damit erstmals mobil.
Am 11.11.2011 hat nicht nur der Fasching begonnen. An diesem Tag ist auch „Skyrim“ erschienen. Zum ersten Mal. Und seither wieder und wieder – in leicht überarbeiteten Varianten, für jede Plattform die dazu imstande war. Und jetzt hat es die Switch erwischt, lässt sich damit endlich auch unterwegs spielen und präsentiert sich weiterhin ganz ungeniert als Vollpreistitel.
Als fünfter Teil von Bethesdas „Elder Scrolls“-Reihe hat sich „Skyrim“ in Rekordzeit zum Rollenspiel-Klassiker gemausert. Mehr als nur zurecht. Denn die riesige Spielwelt voller kleiner und großer Geschichten zog Heerscharen von Sofa- und Bürostuhlheldinnen und –helden in ihren Bann. Und sie fasziniert auch heute noch – ganz ungeachtet veralteter Gesichtsanimationen und holpernder Kämpfe. Das nordisch inspirierte Bürgerkriegssetting mit seinen vielschichtigen Konflikten, eingebettet in eine Welt voller Monster und Wunder, sorgt auch 2017 für unverwechselbare Atmosphäre und weckt den Erkundungsdrang mehr als fast alle offenen Spielewelten der vergangenen Jahre.
Ein bisschen schmeckt der Switch-Release dann aber doch nach Mikrowellenkost. Statt Ideen und Verbesserungen der kaum überschaubaren Modding-Szene in den Re-Release einfließen zu lassen, präsentiert sich das alte Spiel auf der jungen Konsole wie das aufgewärmte Essen von vorgestern. Das war zwar damals eine derartige Gaumenfreude, dass es auch heute noch mundet, aber ein schaler Beigeschmack bleibt. Unzählige, längst bekannte Bugs wurden auch für die Switch nicht behoben und die umständliche Menüführung bleibt, wie sie immer war. Es wäre kein großer Aufwand gewesen, in derartigen Details nachzubessern. Und Bethesda wäre ob eines solchen Signals der Wertschätzung seiner treuen Fans auch kein Stein aus der Krone gefallen.
„Skyrim“ unterwegs zu spielen ist eine schöne Sache und die Faszination ist immer noch da. Ob’s den hohen Preis wert ist, wenn die PC-Version doch schon lange weniger als die Hälfte kostet, hängt wohl in erster Linie mit den Spielgewohnheiten zusammen.
„Skyrim“ für Nintendo Switch ist bereits erschienen.