It's all about the sound

The Horrors bringen am 2. Mai wieder ein neues Album heraus. „Luminous“ heißt das gute Stück. Wir haben mit Tom Furse geredet und ihn über ihren Stilwandel, den richtigen Sound, ihr neues Album und wie es ist, Vorband der Arctic Monkeys zu sein, befragt.

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Selten machen Bands einen solchen Imagewandel durch, wie das Londoner Quintett The Horrors. Das Debütalbum „Strange House“ macht dem Bandnamen alle Ehre und bestand aus "Psychotic Sounds for Freaks and Weirdos". Todesängste und Obsessionen und schaurige Geschichten über Massenmörder und Leichenfunde werden durch gehetzte Gitarren und schaurige Orgelmelodien begleitet. Und Chris Cunningham persönlich brachte mit dem Horror-Musikvideo den ersten öffentlichen Skandal ein.

Auf „Primary Colours“ zeigten The Horrors eine komplett andere Seite von sich und ließen die Ästhetik der psychedelischen Sechziger auferstehen. Mit ihrem dritten Album „Skying“ gelangen ihnen ausladende Kompositionen von beeindruckender Intensität. Die Stücke wurden länger, das Tempo ruhiger, die Stimme stärker und eine Art Erhabenheit manifestierte sich. Die Lieder erinnern mehr an den Wave-Sound der 80er und kaum noch an das erste Album der fünf Londoner.

Am 2. Mai wird ihr neues Album „Luminous“ erscheinen.

Ihr wart wirklich erfolgreich mit eurem letzten Album “Skying”. Es bekam den Preis für das beste Album bei den NME Awards 2012. Stresst es euch danach ein neues Album zu veröffentlichen?

Was andere sagen, stresst uns wenig. Es gibt immer verschiedene Meinungen, das ist nichts was uns beeinflusst. Aber wir stressen uns selbst, wir wollen natürlich das Beste aus uns herausholen und uns immer verbessern und ein gutes Album machen.

Für euer letztes Album wolltet ihr euch ganz auf den Sound konzentrieren und ihr habt auch einmal ein Besteck in einem Restaurant mitgehen lassen, weil sie ein ganz besonders Geräusch machten, das ihr in euer Album einbauen wolltet, ist das wahr? Und wie sehr ging es diesmal um den Sound?

Ja, das stimmt. (lacht) Und es geht immer um den Sound. Wobei wir diesmal versuchten vor allem auch mehr Wert auf die Balance zu legen, das Album ausgewogener und besser zu machen. Natürlich haben wir auch sehr viel experimentiert. Wir haben ja auch unser eigenes Studio, was uns natürlich ermöglicht sehr viel zu experimentieren und neues zu probieren und uns sehr viel Freiraum lässt.

Woher wisst ihr wann ein Lied oder das Album fertig ist und ihr nichts mehr hinzufügen müsst?

Das ist manchmal sehr schwer zu sagen. Man muss da seinem eigenen Gefühl trauen. Außerdem haben wir das neue Album ja zusammen mit Craig Silvey produziert und wir vertrauen dann auch auf sein Urteil. Wenn er sagt: "es ist fertig", dann passt es uns auch. Da wir unser eigenes Studio haben, haben wir natürlich alle Zeit der Welt, das stellt sich manchmal als echtes schwarzes Loch heraus. Wir haben ja keine Zeit zu der wir raus müssen, oder so. Wir arbeiten wirklich hart an unseren Alben und manchmal sitzen wir dann um 2 Uhr morgens noch im Studio und spielen.

Über die Jahre hat sich eure Musik sehr verändert und ihr habt mehr und mehr Akzeptanz auch in Mainstream-Kreisen erlangt. Ist das etwas, das ihr erreichen wolltet, etwas, das euch gefällt? Ihr habt in eurem ersten Album ja eher ganz anders geklungen.

Sicher gefällt es uns, es ist toll, wenn Menschen zu schätzen wissen was man tut. Und wir haben Popmusik immer gemocht, gute, clever Popmusik. Wir haben ja auch nie nur Noise oder so gemacht. Die Zeit hat uns hier sehr geholfen, über die Jahre haben wir uns verbessert und unseren Stil besser kennengelernt. Und das merken auch die Menschen und das freut uns natürlich.

Wie beeinflusst die Musik, die ihr hört euren Stil? Und was für Musik hört ihr eigentlich?

Natürlich beeinflusst die Musik, die wir hören auch unseren Stil und inspiriert uns, aber die Musik, die wir machen hört sich nicht wirklich wie die Musik an, die wir hören. Die Leute sind oft erstaunt wenn sie erfahren welche Musik wir hören.

Glaubst du, wäre eure Musik anders, wenn ihr nicht aus Großbritannien wärt? Hat euch die britische Musikszene sehr beeinflusst?

Ja, sicher hat sie uns beeinflusst. Aber ich würde das nicht so eng sehen, ich glaube Weltmusik allgemein hat uns beeinflusst. Ok, ich glaube, das Wort „Weltmusik“ passt nicht so ganz… was ich meine ist: wir haben Einflüsse von vielen verschiedenen Seiten, nicht nur aus Großbritannien. Alles was man hört kann einen irgendwie inspirieren. Aber ja, die Musikszene hier hat uns natürlich beeinflusst.

Ihr wart die Vorband für die Arctic Monkeys und für Florence and the Machine, wer hatte das bessere Publikum?

Haha, war beides lustig, aber eben unterschiedlich. Das Publikum bei den Arctic Monkeys war viel aggressiver. Aber je weiter wir in den Norden Großbritanniens kamen, desto besser wurde es: in London hat man uns noch mit Münzen und Schuhen beworfen, in Schottland war es dann aber richtig gut.

Seid ihr nervös wenn ihr vor großen Menschenmengen spielt?

Nein, eigentlich nicht. Die großen Massen sind meist gar nicht so schlimm, wie kleinere, intimere Konzerte, die können manchmal sehr speziell sein. Da wird man eher noch nervös, als wie vor großen Menschenmengen.

"Luminous" erscheint am 2.Mai auf XL Recordings.

Bild(er) © XL Recordings
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