Kurt Prinz macht mit seinen Fotografien von verfallenen Gebäuden die Vergänglichkeit sichtbar. Wir haben einige Fotos aus seinen beiden Bildbänden "Die letzten Tage des Hanappi-Stadions" und "Sezierte Architektur" ausgewählt und für euch zusammengestellt.
Suedbhf, Hauptbhf und Frachtenbhf (© Kurt Prinz)
OPEC-Zentrale (© Kurt Prinz)
AUA Gebäude Oberlaa (© Kurt Prinz)
Hannappi Stadion (© Kurt Prinz)
Hannappi Stadion (© Kurt Prinz)
Hauptpostamt Westbahnhof (© Kurt Prinz)
Neupostolische Kirche (© Kurt Prinz)
Südbhf, Hauptbhf und Frachtenbhf (© Kurt Prinz)
Hannappi Stadion (© Kurt Prinz)
Kühlhaus St.Marx (© Kurt Prinz)
Hannappi Stadion (© Kurt Prinz)
Suedbhf, Hauptbhf und Frachtenbhf (© Kurt Prinz)
Jugendgerichtshof Ruedengasse (© Kurt Prinz)
Hannappi Stadion (© Kurt Prinz)
Hannappi Stadion (© Kurt Prinz)
Steinhof Wohnheim (© Kurt Prinz)
Hannappi Stadion (© Kurt Prinz)
Suedbhf, Hauptbhf und Frachtenbhf (© Kurt Prinz)
Hannappi Stadion (© Kurt Prinz)
Tarbukfabrik (© Kurt Prinz)
Auf einmal sind da keine Menschen mehr. Alte Postämter, in denen niemand mehr einen Brief aufgibt. Cafés, in denen keine Melange mehr getrunken wird. Bahnhofe, in deren nur noch Insekten ihre Bahnen ziehen. Manchmal bekommen wir es früher mit, wenn wir auf dem Weg zur Arbeit oder zur Verabredung mit der besten Freundin unsere Köpfe recken und so ein verlassenes, verfallendes Gebäude sehen. Und wir sehen nur mehr Schutt und Staub und noch mehr Staub und Fassaden, die langsam bröckeln, und Schilder, die man nicht mehr beachten braucht. Aber manchmal da bekommen wir es später mit und es trifft uns plötzlich, dass es diese eine Konditorei nicht mehr gibt, in der wir in unserer Kindheit immer Eis gegessen haben, natürlich Schokoladeneis, denn das ist das beste Eis.
Auf einmal ist da nur mehr Schutt
Kurt Prinz ist seit zehn Jahren selbstständig als Fotograf in Wien tätig und arbeitet gerade an drei weiteren Buchprojekten. Seine Fotografien sind unter anderem bei Profil, Vice, Datum und in Werbekampagnen erschienen. Und Prinz hält sie fest, die Gebäude, die nicht mehr so wirklich sind, deren verbliebene Ruinen uns daran erinnern, dass es mal Menschen vor uns gab, die diese Gebäude errichtet haben und sie mit Leben füllten, und dass es auch Menschen geben wird, die nach uns in all diesen Bauwerken und in weiteren leben und wohnen und Kaffee trinken und arbeiten und sich küssen und sich streiten und den Hausschlüssel verlegen und schließlich sterben werden. „Wenn es in meinen Bildern schon etwas gibt wie eine „Message“, dann die dass wir erkennen müssen, wie flüchtig, vergänglich und zerbrechlich alles ist“, sagt Kurt Prinz im Interview mit Robert Rothmann in seinem neuen Bildband Sezierte Architektur. Auch uns in Österreich könne es theoretisch passieren, dass die Gebäude in unserem Wohnort durch Krieg oder Naturkatastrophen zerstört werden, so Prinz. Nichts ist sicher, außer der Vergänglichkeit – das zeigen Kurt Prinz’ Fotografien eindeutig.
Sezierte Architektur erscheint am 1.6 im Verlag Text/Rahmen, unter anderem mit einem Text unserer Chefredakteurin Amira Ben Saoud, und wird am 24.6 hier präsentiert. Die letzten Tage des Hanappi-Stadions ist im Promedia Verlag erschienen. Wer von Ruin Porn noch nicht genug hat, der möge hier, hier und hier klicken.