Der Tourist als Voyeur im Kriesengebiet und sein Blick durch die marginale Brille der westlichen Vorurteile. Das Projekt Kafkanistan dokumentiert mit Bildern und Interviews die erstaunlichen und teils bizarren Auswüchse einer Reise nach Zentralasien.
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Eigentlich sollte es nur ein vierwöchiger Trip werden, mutierte dann aber zu einem dreijährigen Projekt, dessen Resultat neben einem Film sowie einer multimedialen Ausstellung, vor allem ein Buch ist. Kafkanistan ist eine gemeinsame Reise des Anthropologen Sean Foley und des Künstlers Lukas Birk durch die Welt des Tourismus der afghanischen Kriegsregionen. Mit Pali-Tuch unter den Pseudonymen Kartunwallah und Smiley Wallah starteten die beiden den Integrationsversuch in die regionale Kultur und begaben sich auf den Weg hin zu einem Reisebericht dokumentarischer Vielfalt. Eine touristische Betrachtungsweise, die in ihrer Naivität die täglichen Riten und Bräuche der Kultur Afghanistans dokumentiert und das manchmal so Groteske eines unruhigen Konfliktgebiets beleuchtet. Es ist ein Buch reich an Bildern, auf denen die Handhabung mit Waffen das Alltägliche manifestiert oder das Lächeln der Miss Canada unter dem Titel "a prostitute on the way to Kabul for business" hinter einer dem Schleier einer Burka verschwindet. Darüber hinaus kommt es zum Dialog, wo sich neben diversen Interviews aber auch die Reisegruppe um Foley und Birk kritisch zu Wort meldet.