Klimt lebt

Beim Life Ball 2015 dreht sich alles um Ver Sacrum. Wie menschliche Klimt-Figuren aussehen, zeigte die Secession beim Life-Ball Auftakt.

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Letztes Jahr gab’s Penisse an Frauenkörpern. Die Aufregung um die Plakate von David LaChapelle war so groß wie lange nicht. Dieses Jahr wird sich alles um Kunst, Jugendstil und Gold drehen. Der Life Ball (16.5) orientiert sich dabei am antiken Frühlingsfest Ver Sacrum. Schon die Secessionisten und Vertreter des Jugendstils machten sich dieses Fest zum Motto. Jetzt auch der Life Ball 2015. Anders als im letzten Jahr geht es nach außen hin wohl etwas gediegener zu.

Bling-Bling, Klimt und Bibel

Passenderweise wurden Motto, Models und ein passender Bildband, der Style Bibel, in der Wiener Secession präsentiert. Gustav Klimts Beethovenfries hängt ja schon dort, man konnte also das Ergebnis mit den künstlerischen Vorbildern vergleichen. Natürlich braucht es dafür viel Goldfarbe, nackte Haut und leidensfähige Models, um den Bling Bling der Kaiserzeit wiederzubeleben. Wirklichen Anlass gibt es dafür keinen, Klimtjahr war schon. Aber der Life Ball braucht so etwas wohl auch nicht, sondern folgt seinen eigenen Gesetzen.

Queer in die Zukunft

Die Secessionisten kämpften selbst gegen althergebrachte gesellschaftliche Wertvorstellungen und gegen den Konservationismus ihrer Zeit. Und das auf dem Feld der Kunst. Der Life Ball tut das auf seine Weise schon seit mehreren Jahrzehnten. All die Reaktionen auf den Triumph von Conchita Wurst beim Eurovision Songcontest zeigten, dass diese Institution Life Ball, die man hier schon oft als selbstverständlich und etabliert hinnimmt, heute immer noch dringend nötig ist. Toleranz und Offenheit, wer hätte gedacht, dass diese Schlagwörter im Jahr 2015 noch mutig klingen können.

Ver Sacrum, der heilige Frühling, das wird 2015 künstlerisch, gestalterisch und gesellschaftlich gefeiert.

"Gold – Ver Sacrum" ist das diesjährige Motto des Life Balls. Der Life Ball findet am 16. Mai im Wiener Rathaus statt. In der Wiener Secession gab es bereits die lebenden Klimt-Interpretationen zu sehen.

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