Komischer Kauz

Mark Oliver Everett ist nicht ganz einfach. Das Konzert seiner Eels in der Wiener Arena war natürlich trotzdem toll. Oder eben deswegen.

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Dass E sich rund um seine Auftritte abschottet, sämtliche so-called Medienarbeit verweigert und hin und wieder ein divenhaftes Verhalten an den Tag legt, ist bei Insidern wohlbekannt. In Wien machte dabei er keine Ausnahme. Das Gerücht, er würde ob seiner Furcht vor Stalkerinnen und Stalkern noch während der letzten Zugabe in seinen Nightliner flüchten, während die Band das Publikum noch ein wenig ablenkt, hat sich nicht bewahrheitet. Ob seiner Anweisung an die Sicherheitsleute, bekanntermaßen mitreisende Fans aus seinem Sichtfeld vor der Bühne räumen zu lassen, Folge geleistet wurde, blieb auch unklar. Dass die Fotografen nur von der Seite des Bühnengrabens ihrer Arbeit nachgehen dürfen, hat sich bestätigt. Kann man machen, die Argumentation – die Auslösergeräusche! die Auslösergeräusche! – wirkt ob der großen Arenabühne und dem vollen Auditorium allerdings ein klein wenig lächerlich.

Nur ändert all dies natürlich nichts an der Tatsache, dass Everett und seine Eels den besten Contemporary North American Blues spielen, wo gibt. Nach den Auftritten eines Bauchredners – E’s Wunsch, what else – und der musikalisch mäßig aufregenden Alice Gold waren die Eels an der Reihe.

Es dauerte ein wenig, bis Band und Publikum in Fahrt kamen, aber spätestens als E nach einer Stunde, "The Look You Give That Guy" und einer kleiner Vorstellungsrunde – ja, er sprach auch, ganz wenig – ein rasantes, fünfminütiges Feuerwerk bestehend aus Mr. E’s Beautiful Blues, I Like Birds und einem Cover von Summertime – Eis am Stiel für die ersten Reihen inklusive – losließ, war alles gut.

Nach guten 90 Minuten war der Spuk vorbei und die gesamte Band im Nightliner am Weg Richtung Süden. Heute spielen die Eels in Graz, morgen in Hohenems. Schauen Sie sich das an, es lohnt sich. Aber bitte stellen Sie keine Fragen.

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