Der behördliche Erlass »gegen das Zusammenströmen größerer Menschenmengen nach § 15 Epidemiegesetz« zieht in Österreichs Kulturbranche seit Dienstag finanzielle Katastrophen nach sich. Wir haben Kulturschaffende und VeranstalterInnen gefragt, wie sie die Lage einschätzen und was sie nun von der Politik fordern.
Peter Schernhuber und Sebastian Höglinger – Festivalleitung Diagonale
Die Absage der Diagonale führt wie viele andere Absagen dieser Tage vor Augen, auf welch fragilen Beinen der hiesige Kulturbetrieb steht und arbeitet. Und das, obwohl erwartet wird, permanent auf hohem Niveau abzuliefern. Daraus ergibt sich zum einen die dringende Notwendigkeit massiver finanzieller Zuwendungen, um zuvorderst die desaströse soziale Lage vieler Kunst- und Kulturschaffender abzufangen. Zum anderen braucht es auch ein Umdenken innerhalb unserer mitunter sehr egobezogenen Branche: Solidarität vor Sendebewusstsein! Unsere derzeitige Priorität ist, all jene, die direkt von der Diagonale abhängen – sowie das Festival selbst – möglichst schadenfrei zu halten und alles zu tun, um den MitarbeiterInnen des Festivals den bestmöglichen Umgang mit dieser Ausnahmesituation zu ermöglichen. Erst in einem weiteren Schritt werden wir versuchen, zumindest Teile des fixfertigen Programms einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen und ausgewählte Veranstaltungen (online oder real) zu einem späteren Zeitpunkt abzuhalten.