Let's push it up!

Österreichisches Modedesign ist stark und muss internationale Vergleiche nicht scheuen. Und das, obwohl es sich in einer skurril inszenierten Auktion behaupten musste.

Aus rechtlichen Gründen werden Artikel aus unserem Archiv zum Teil ohne Bilder angezeigt.

„Österreichsiche Mode kann sich nur entwickeln, wenn sie auch gekauft wird“ meinte Mag. Andrea Eckert vom Bundeskanzleramt, welches einen der beiden hoch dotierten Modepreise vergab. Und so begrüßenswert es auch ist, wenn sich Mode nicht gar so ernst nimmt, würde es den Österreichischen Jungdesignern auch nicht schaden, wenn der Rahmen in Form einer künstlerischen Performance von Captain Cunt & Crew nicht gar so betont originell gewesen wäre. Aber eines nach dem anderen.

Ein Preis mit Gewicht

Die Austrian Fashion Awards, die sich aus dem Modepreis des Bundeskanzleramts und dem Modepreis der Stadt Wien zusammensetzen, wurden 2014 erstmalig von der Austrian Fashion Association verliehen. Mit einer Gesamtdotation von 28.000 Euro zählen sie zu den wichtigsten und höchstdotierten Preisen in der österreichischen Designlandschaft.

Kohle für die Kunst

Um das Publikum miteinzubinden und daran zu erinnern, dass junge Desinger unterstützten auch junge Designer kaufen heißt, wurden die vorgestellten Modelle auch direkt auf dem Laufsteg versteigert. Versprochen wurde ein innovatives Konzept, und tatsächlich war es sehr mutig. Drei Outfits pro Designer wurden gezeigt, eines versteigert. Das Publikum bestand Gott-sei-Dank nicht nur aus jungen Hippen, sondern auch die kaufkräftigere, ältere Zielgruppe war anwesend, so wurden alle Outfits für zwischen 400 und 1400 Euro versteigert.

Mehr Performance als Mode

Die Preisverleihung selbst ging auf dem Defilee ein wenig verloren: als Rani Bageria ihre Designs präsentierte, verkündete Captain Cunt: „Rani Bageria ist Preisträgerin des Modepreises der Stadt Wien!“. Dr. Andreas Mailath-Pokorny, Stadtrat für Kultur und Wissenschaft verkündete in ein paar Sätzen, dass Wien auch Modemetropole sei, und es ging weiter. Die Designerin bekam man nicht zu Gesicht. Der Modepreis des Bundeskanzleramts ging an Inga Nemirovskaia.

Captain Cunt zieht das Geld aus der Tasche

Das Konzept der öffentlichen Auktion ging auf: angespornt durch die öffentliche Aufmerksamkeit und den Druck der Moderation gingen alle Designs unter den Hammer. Sätze wie „Der Rock ist ganz elastisch, der passt JEDEM“ belustigten das Publikum, irgendwann wirkte das fünfzigste „Let’s push it up“ und „Meine Lieben, nehmen Sie diese wundervollen Fetzen mit nach Hause!“ halt ein bisschen trashig. Was dem Glanz der Designs allerdings nichts abtun konnte.

Geiles Design

Gon, Rani Bageria, Jana Wieland, Inga Nemirovskaia, Ken Kumagai, Stephanie Rizaj, Takahiro Ueno, Aila Ayidan, Demelrave, und Roshi Porkar zeigten eindrucksvoll, wie hochwertiges und anspruchsvolles Design aus Österreich aussieht.

Die Afa, oder Austrian Fashion Assocation vergab am Dienstag, den 9. September im Rahmen der MQ Vienna Fashion Week den Modepreis des Bundeskanzleramts an Inga Mirovskaia und den Modepreis der Stadt Wien an Rani Bageria. Die beiden Preise zählen zu den wichtigsten im österreichischen Designbereich.

Newsletter abonnieren

Abonniere unseren Newsletter und erhalte alle zwei Wochen eine Zusammenfassung der neuesten Artikel, Ankündigungen, Gewinnspiele und vieles mehr ...