Das Dream-Pop-Quartett Like Elephants hat für sein zweites Album wieder jede Menge Synthies in Stellung gebracht – irgendwo zwischen Euphorie und Melancholie. Schon schön.
In zwei Jahren kann sich so einiges ändern. Wie zum Beispiel bei den Oberösterreichern Like Elephants, die mit ihrem Debütalbum »Oneironaut« 2016 das erste Mal von sich reden machten. Seitdem gab es mit »Between Dreams And Truth« nicht nur eine EP, sondern auch einen Labelwechsel – von Noise Appeal Records zu Las Vegas Records. Zwischen Debüt und Zweitling hat sich außerdem auch bandintern etwas getan: Standen Like Elephants anfangs noch mit Manuel Koch an den Synthesizern als Quintett auf der Bühne, tritt die Band mittlerweile in Vierer-Formation auf: Viktor Koch (Stimme, Gitarre, Synths), Martin Wührer (Gitarre, Synths, Stimme), Roland Gugerbauer (Bass) und Christian Luger (Schlagzeug).
Dream-Pop mit Upbeat-Flair
Am dreamy Sound hat das allerdings wenig geändert und auch auf Synthesizer-Einsatz en masse wurde deshalb nicht verzichtet – ganz im Gegenteil: Auf ihrer zweiten Platte scheinen die vier Grieskirchner noch deeper in den 80ern zu stecken, als es ihr Debüt erahnen hat lassen. Viel Synth, viel Hall, und dann die Hook von »Tokyo«, die Modern Talking und jegliche Keytar-Vertreter vor Neid erblassen lässt. Die erste Single »Video Game«, die auch der Opener des neuen Albums ist, überzeugt in Dream-Pop-Manier und mit Upbeat-Flair, während die Bandmitglieder im Musikvideo vor Flimmerkisten und gleißenden Lichtquellen posieren.
Like Elephants schaffen es auf »Kaleidoscope«, Themen wie Euphorie und Melancholie, Realität und Fantasie, Leben und Tod zu vereinen, die ganz großen Ups und Downs quasi – wie beispielsweise im Track »Celebrate«. Mit Viktor Kochs verklärter Stimme und sich langsam erhebenden Synthieflächen verabschiedet sich die Band darin von einem verstorbenen gemeinsamen Freund: »This is the day / To say goodbye / Before it’s all too late? / No regrets / You said / We are ready / Ready to celebrate.«
Musikalisch trifft die Band mit »Celebrate« genau ins Schwarze der sprachlichen Bedeutung des griechischen Wortes »Kaleidoscope«, die da lautet: »schöne Formen sehen«. Genau darum geht es auch als Gesamtkonzept bei Like Elephants: im Trubel der Zeit das Schöne im Auge zu behalten.
»Kaleidoscope«, das zweite Album von Like Elephants, ist bei Las Vegas Records erschienen. Die nächsten Konzerttermine der Band sind: 16. November, Wien, B72 — 23. November, Grieskirchen, Einfach so Festival — 24. November, Linz, Stadtwerkstatt — 2. Dezember, Passau (DE), Zeughaus — 7. Dezember, München (DE), Heppel und Ettlich — 11. Dezember, Jena (DE), Cafe Wagner — 12. Dezember, Hamburg (DE), Astra Stube — 13. Dezember, Leipzig (DE), Ilses Erika — 14. Dezember, Berlin (DE), Rosi’s — 15. Dezember, Stuttgart (DE), Cafe Galeo.