Es gibt viele gute Gründe, um das Museumsquartier aufzusuchen. Das Frameout Filmfestival, das am 08.07.2016 beginnt, ist einer davon. Wir haben uns einige diesjährigen Filmschmankerl herausgesucht.
Im Museumsquartier lässt es sich ja immer gut abhängen. Besonders im Sommer, wenn das eigene Sofa gegen ein Enzi getauscht und die Geräuschkulisse des Mitbewohners, der immer nur wieder etwas von „endlich mal den Müll hinausbringen“ sagt, gegen gute Gespräche und den ein oder anderen Spritzer im MQ getauscht werden können. Und zum Sehen gibt es auch einiges – und nein, nicht nur gut gekleidete Hipster (Sagt man eigentlich noch Hipster?).
An Freitagen und Samstagen und auch an zwei Mittwochen kann man bei freiem Eintritt Filme genießen.
Eröffnung mit Live Act
Eröffnet wird dieses Jahr mit einem Konzert von Graf Hadik Excelsior. Weiters gibt es an diesem Abend den ersten Kurzfilm der Reihe Pixel, Bytes & Film (eine Kooperation des BKA, der Akademie der bildenden Künste Wien und ORF III) zu sehen und zwar Integration – Die Kunst der Artikulation von Thomas Vau. In diesem tragen verschiedene österreichische StaatsbürgerInnen Neujahrsansprachen von Heinz Fischer vor. Der erste Spielfilm steht natürlich auch am Freitag noch am Programm: WinWin von Daniel Hoesl, der im Anschluss noch für ein Publikumsgespräch zur Verfügung stehen wird. In der Satire WinWin hinterfragt Hoesl die Macht des Gelds. Besonders an diesem Filmprojekt ist, dass Hoesl ohne Drehbuch arbeitet – es gibt lediglich einen vagen Umriss der Geschichte.
Animes, Kurzfilme und Lindsay Anderson
Am nächsten Tag geht es nicht nur mit einem weiteren Kurzfilm (Dreiundzwanzig von Alexander Gugitscher, Lukas Ipsmiller und Sebastian Arlamovsky) weiter, sondern auch mit der Dokumentation Presenting Princess Shaw von Ido Haar. Diese erzählt die wahre Geschichte von Samantha Montgomery aka Princess Shaw, Altenpflegerin und Sängerin, und Ophir Kutiel, Komponist, Musiker und Videokünstler. Die beiden sind einander fremd, arbeiten dann aber an einem Song zusammen – mit Erfolg.
Das darauffolgende Wochenende steht ganz im Zeichen von Animes und Kurzfilmen des Austrian American Short Film Festivals (AASFF). Die Gewinnerfilme des AASFF wurden bereits im Anthology Film Archives, im Museum of the Moving Image (MOMI) und beim NYC Independent Film Festival gezeigt.
Am 22.07. und 23.07. wird dem britischen Regisseur Lindsay Anderson, der 1954 den Oscar für den besten Dokumentarfilm gewann, Tribut gezollt. Seine Filme If und O Lucky Man! werden zu sehen sein.
Architektur-Filme und ein außergewöhnliches Projekt
In den Wochen danach kann man sich unter anderem darauf freuen:
Der experimentelle Spielfilm Daisies von Věra Chytilová gilt als Hauptwerk der Tschechischen Neuen Welle der 1960er Jahre und wurde nach Zerschlagung des Prager Frühlings verboten. Er thematisiert den Untergang der Moral anhand der beiden Hauptfiguren Marie 1 und Marie 2. Der Dokumentarfilm Future Baby von Maria Arlamovsky thematisiert die Zukunft der menschlichen Fortpflanzung. Arlamovsky stellt die Frage, wie weit die Natur manipuliert werden darf und soll und sie hat daher auf der ganzen Welt MedizinerInnen, WissenschafterInnen, TechnikerInnen, aber auch Paare mit Kinderwunsch befragt und begleitet. Ab 13.08. werden Architektur-Fans im Rahmen des Architektur.Film.Sommers an sechs Abenden mit verschiedenen Kurz-, Essay- und Dokumentarfilmen beglückt.
Das Filmprogramm vom 26.08. hat der Kunstschaffende Bogomir Doringer kuratiert. Gezeigt werden Yugoslavia, How Ideology Moved Our Collective Body von Marta Popivoda und The Life and Death of a Porn Gang von Mladen Dordevic.
In der Abschlussnacht gibt es sowohl den Film Die Liebe einer Blondine von Milos Forman, als auch erste Eindrücke des Projekts Lass die Anderen entscheiden. Dieses wird von Wiener Filmemachern im Sommer 2016 realisiert. Die Dreharbeiten werden im Netz gestreamt, die community ist für die Regie zuständig und darf auch bezüglich Handlung, Drehorte und Besetzung online voten. Beim Frameout Festival ist Christoph Schwarz von diesem Projekt anwesend – der Auftritt wird dabei auch gefilmt und schließlich in die Filmhandlung von Lass die Anderen entscheiden integriert.
Das Frameout Filmfestival findet von 08.07.2016 bis 27.08.2016 statt. Auf der Website oder auf der Facebook-Seite gibt es noch mehr Infos zum diesjährigen Programm.