Kein Fall für Puristen, dafür atemberaubende Virtuosität: Das New Yorker Blues-Fusion-Oktett Hazmat Modine fabriziert ein irrwitziges Gebräu und ist am 2. Juni im Porgy & Bess zu erleben.
New York ist mehr denn je Schmelztiegel verschiedener Musikkulturen. Das verkörpern auch Hazmat Modine, eine vor sechs Jahren vom Künstler und Mundharmonika-Solisten Wade Schumann gegründete Gruppe, die die Wurzeln amerikanischer Musik mit verschiedenen Formen der Weltmusik vermischt. Das Ergebnis ist einzigartig: Blues, Country, Jazz und Soul der 20er bis 60er Jahre trifft mit der Energie einer rumänischen Brassband auf Klezmer, Calypso, New Orleans, R’n’B, Rock und Rockabilly. Dieser einzigartige Sound entsteht auch durch die unkonventionelle Besetzung: zwei Mundharmonikas stehen im Vordergrund, begleitet von Trompete, Posaune, Bass-Saxofon, Gitarren, Perkussion, Claviola, Cimbalon und hawaiianischer Steel-Gitarre. Heimlicher Star der Band ist allerdings Joseph Daley am Sousaphon, dem großen Bruder der Tuba, ein stattlicher, von seinem Instrument umschlungener Mann, der mit der Kraft seiner Lungen, Lippenschwingungen und vier Ventilen jeden Bassisten vor Neid erblassen lässt.
Im Grunde erneuern diese acht Ausnahmesolisten ständig den Blues, indem sie ihn mit einer ungeheuren Stilvielfalt und Virtuosität anreichern und sich souverän durch die Jahrzehnte grooven. Die Reise geht dabei rund um die Welt, nicht nur ans östliche Mittelmeer oder auf den Balkan, sondern auch nach Afrika und über die Karibik zurück auf den amerikanischen Kontinent. Kein Wunder also, dass ihr zweites Album „Cicada“ (2011) sich wochenlang auf Platz 1 der europäischen World Music Charts behaupten konnte.
Hazmat Modine live:
02.06. Wien, Porgy & Bess