Wenn’s nach der BBC geht ist Sam Smith nun offiziell das nächste große Ding. Damit befindet er sich schon mal in bester Gesellschaft.
Geht doch nichts über einen richtig schön nervigen Ohrwurm, der einem gleich mal den ganzen Tag verdirbt. Im besten Fall summt man den dann auch noch kontinuierlich penetrant, und schon ist man bei den Mitmenschen eher auf der absteigenden Liste der Sympathieträger. Sam Smith dürfte inzwischen wohl vielen die Aussicht auf zwischenmenschliche Beziehungen ruiniert haben.
Sollte es beim Anblick seines Gesichts nicht gleich klingeln, stehen die Chancen trotzdem gut dass man seine Stimme bereits besser kennt als einem lieb ist. Schließlich wird „La La La“ von Naughty Boy von den großen Radiostationen fleissig zu Tode gespielt und hat sich damit zu einem der erfolgreichsten Songs des letzten Jahres entwickelt.
Folgerichtig fand man die Stimme dahinter nicht nur auf unserer eigenen To Watch-Liste, sondern auch auf der nicht mehr ganz so verlässlichen aber trotzdem noch angesehenen BBC Sound of 2014 Longlist. Die brachte in den Jahren davor immerhin nicht ganz unbekannte Namen wie Ellie Goulding, Keane oder Adele hervor. Nun haben die Vorjahressieger Haim ihren großen Moment irgendwie verschlafen, man kann sich also getrost auf Sam „The Sound of 2014“ Smith konzentrieren.
Album im Mai
Mit den Augen eines Hipsters wirkt die Nominierung eines Künstlers auf der BBC-Liste wohl mehr wie ein Todeskuss, der Anfang vom Ende. Von hier aus dauert’s meistens nicht lange bis die Musik ihren Weg ins ständische Proletariat der Popradios findet. Dazu muss man nicht mal gewinnen, eine Erwähnung alleine reicht schon. Eine Aufzählung der bisherigen „Verlierer“ liest sich immerhin auch nicht grad schlecht: Marina and the Diamonds, James Blake, Lady Gaga, Florence and the Machine, Frank Ocean, Skrillex, MGMT, Hurts – die sollten eigentlich alle ganz gut über die Runden kommen. Immer den richtigen Riecher hat die BBC beim Gewinner also nicht, so dürften uns auch dieses Jahr einige Namen noch mal unterkommen. Ella Eyre, Banks oder MNEK bleiben 2014 sicher nicht ganz unbemerkt.
„La La La“ verschwindet mit viel Glück sehr bald aus sämtlichen Radio-Playlists, dann ist der Weg auch frei für was Neues von Sam Smith. Das steht auch schon parat, nennt sich „Money On My Mind“, und wird in ein paar Wochen wohl ähnlichen Nervstatus wie sein Vorgänger genießen. Damit wäre der Schritt vom Featured Artist zum eigenständigen Künstler getan. Bis dahin ist Sam damit beschäftigt der „Sound of 2014“ zu sein und arbeitet fleißig an seinem Debut „In The Lonely Hour“ weiter, dessen Veröffentlichung für Mai geplant ist. Die Pressemeldungen kamen erstaunlicherweise im selben Atemzug hereingeflattert.
Die Single „Money On My Mind“ erscheint am 14. Februar.