Alte Freunde werden zu zahlungsfähigen Stammkunden, ein Experiment zum erfolgreichen Geschäftmodell … Träumerei? Für Lothar Trierenberg und das möbel, dem ersten "Concept Store" für Möbeldesign in Wien, ist sie Realität geworden, mit einem Mix aus Herzblut und Marketing.
Welche Rolle spielen internationale Kunden und E-Commerce?
Sie spielen eine Rolle, aber keine riesige. Ich denke mit sieben bis zehn Prozent Umsatz ins Ausland kann ich das ganz gut eingrenzen. E-Commerce ist hingegen recht wichtig. Zum einen finden uns viele neue Kunden über unsere Homepage, kommen aber dann ins Geschäft um sich beraten zu lassen. Zum anderen hilft der Auftritt im Internet den Kunden vor Ort wieder zurück nach Hause zu „entlassen“ mit dem Hinweis, er findet im Internet noch mehr. Aber auch als erweiterte Ausstellungsfläche ist es sehr wichtig, da wir im Geschäft und Café zusammen nur ca. 400 Quadratmeter Ausstellungsfläche haben, aber sicher Möbel für mehr als 1000 Quadratmeter im Programm führen…
Welche Kriterien muss ein Design erfüllen, um im möbel ausgestellt und vertrieben werden?
Es darf nicht in Fernost – oder sonst wo auf der Welt – produziert sein, es soll nachhaltig vom Nutzen und nach Möglichkeit vom Material sein, ein für uns passendes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten, es soll reproduzierbar sein, aber nicht in großen Auflagen gefertigt und in kleinen Werkstätten hergestellt werden. Und vor allem muss es uns gefallen und unserer Meinung nach das passende für unsere Kunden sein…
Kauft ihr die im Shop und Lokal ausgestellten Objekte oder nehmt ihr sie auf Kommission?
Zu Beginn hatten wir alles auf Kommission. Mittlerweile wird sehr vieles als „normale“ Handelsware von uns angekauft. Neue Produkte, vor allem solche, die in Wien gefertigt werden, nehmen wir aber auch immer wieder für eine Probezeit auf Kommission ins Programm, um zu sehen, wie sie funktionieren (auch im Café). Bewährt sich das Stück, kommt es ins normale Programm.
Wie viele Designer bzw. Hersteller habt ihr derzeit ungefähr im Vertrieb?
Cirka 250.
Ihr lehnt viele Hersteller und Designer ab. Mit welchen Stilen, Materialen oder Verarbeitungsweisen hat man bei euch schon gewonnen?
Dafür gibt es kein Patentrezept.
Gibt es Designs, Marken oder „Standings“ von Designern, die ihr von vorn herein ausschließt?
Abgesehen von Massenware oder in Fernost produzierten Objekten sollten es keine Marken sein, die Mann/Frau in jedem Möbelladen erhält, oder im Internet auf allen bekannten Plattformen zu haben sind.
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